CdN Magazin 32 ePaper

22 I M RÜ C K B L I C K : TO L L E TOR E CDN - MAG A Z I N 32 | 2 017 Das 0:2 aus dem Hinspiel war ausgeglichen, in der Verlängerung qua l i f i z i e r t en sich die Frank- furter mit dem 3:0 für die nächste Runde und gewannen ein halbes Jahr später ihre bis- l ang einzige internationale Trophäe, den UEFA-Pokal. Eines der tollsten, der vielen unfass­ baren Tore. Der Stoff im Altersheim wäre abendfüllend. Stellen wir uns vor, dass dort Uwe See- ler und Hans Tilkowski bei Kaffee und Guglhupf sitzen. Mit seinem schel­ mischen Grinsen würde „Uns Uwe“ sofort den Vorfall von anno ’60 auf­ leben lassen, als er in einem Spiel um die Deutsche Meisterschaft beim Luft- kampf mit Tilkowski von Westfalia Herne auf den Hintern fiel und sich mit einem derartig rätselhaften Fallrück­ zieher aus der aussichtslosen Lage be- freite, dass anderntags in der Zeitung schwelgen? „Da sind wir zusammen, können den ganzen Tag über Fußball reden. Über gemeinsame Erlebnisse. Die größten Siege. Die schönsten Spiele.“ Und die schönsten Tore. Hölzenbein auf dem Hosenboden Zum Beispiel den irrsten Treffer auf dem Weg zum größten Triumph der Ein- tracht. Am 7. November 1979 waren im Rückspiel der 2. Runde im UEFA-Cup die 90 Minuten um, und auch die Nach- spielzeit neigte sich dem Ende zu. Da kam von Willi Neuberger die letzte Flanke in den Strafraum von Dinamo Bukarest geflo- gen. Das Un- glaubliche ge- schah: Torhüter Constantin Ste- fan ließ den Ball fallen, Bernd H ö l z e n b e i n , ausgerutscht auf dem Hosenbo- den sitzend, re- agierte blitz- s chne l l und nickte den Ball mit dem Kopf zum 2:0 ins Tor. Für helle Aufregung unter den alten Kämpen des deutschen Fußballs sorgte neulich der Rekordkicker der Bundes­ liga. Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Körbel, den die Fachwelt als „treuen Charly“ schätzt, seit er der Frankfurter Eintracht über 602 Bundesligaspiele hinweg die Treue gehalten hatte, hat in „Sport Bild“ ausgepackt: Der treue Charly plant ein Altersheim für ehemalige Profis. Körbel ist mit 62 noch rüstig wie einst im Mai, aber er spürt den Wunsch vieler Ex-Kollegen auf einen erfüllten Lebens- abend, und was könnte es dann Schö­ neres geben, als in Erinnerungen zu UNFAS S BAR E TOR E SORGEN F ÜR B EGE I S T E RUNG – GE KRÖNT DURCH D I E FAS Z I NAT I ON DE S FA L L RÜCK Z I EHE R S L EGENDÄR E LU F TNUMME RN Das gegnerische Tor – die deutschen Nationalspieler hatten (und haben) es stets im Visier. Dabei gelangen immer wieder atemberaubende Tore, mit Hinterkopf, Hintern oder Hacke. Auch traumhaft geschlenzte Bogenlampen von der Mittelli- nie sorgten für Torjubel. Besonders spektakulär aber war und ist es, wenn die Kunstschützen horizontal in der Luft liegen, mit dem Bauch nach oben – jederzeit bereit zum fulminanten Fallrückzieher. Sitzakrobat: Hölzenbeins „irrstes“ Tor

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