CdN Magazin 33 ePaper

A K T U E L L I M B L I C K P UNK T CDN - MAG A Z I N 3 3 | 2 017 11 defensiven Part, auch die Dreierkette aus Matthias Ginter, Mats Hummels und Antonio Rüdiger hatte in dieser Form noch nicht zusammen agiert. Mit dem Leipziger Marcel Halstenberg feierte zudemwieder ein Spieler seine Deutsch- land-Premiere, er war nach Kevin Trapp, Timo Werner, Amin Younes, Kerem Demirbay, Marvin Plattenhardt, Lars Stindl, Sandro Wagner und Diego Demme der neunte Debütant des Jahres. Das Spiel offenbarte viele Stärken, es offenbarte auch Schwächen. Insbeson- dere in der ersten Halbzeit erspielte sich eine harmonische deutsche Mannschaft mehrere gute Möglichkeiten, was fehlte, war ein Tor. „Was wir besser machen müssen, ist, nach Ballgewinn mit Dy­ namik zum Tor zu gehen. Es ist wichtig, dass wir das Richtung WM optimieren“, sagte Löw. Unzufrieden war der Bundes- trainer insgesamt dennoch nicht. Er unterstrich: „Man hat gemerkt, dass beide Trainer einiges getestet haben.“ Ähnlich war es vier Tage später in Köln gegen Frankreich, als Lars Stindl mit seinem Treffer zum 2:2 in der Nach- spielzeit dafür sorgte, dass eine erfreu­ liche Serie Bestand hat: Das DFB-Team ist nun seit 21 Spielen unbesiegt, die letzte Niederlage datiert vom 7. Juli 2016, als Deutschland im Halbfinale der EM gegen Gastgeber Frankreich ausschied. Fehlt nicht mehr viel zum neuen Rekord. Die bislang längste nie- derlagenfreie Serie hatte die deutsche Nationalmannschaft zwischen 21. Juni 1978 und 1. Januar 1981 mit 18 Siegen und fünf Remis aus 23 Spielen. zehn Siege – das klingt gut, es drückt Souveränität und große Konstanz aus. Aber Löw war noch nie ausschließlich ein Ergebnis-Trainer, der Blick auf Daten und Zahlen ist ihm zu eng. Und so gibt es für Löw Ende des Jahres 2017 neben der Freude über die Qualifikation für die WM in Russland eine zweite Emotion: Nüchternheit. „Wir haben unsere Pflicht erfüllt“, sagt er. „Mehr nicht.“ Punkt. Relevanter sind für ihn andere Belange. Wer hat den nächsten Schritt gemacht, wer Verantwortung übernommen, auf wen kann ich mich verlassen, wenn es wirklich wichtig wird? Für den Bundes- trainer gehört zur Wahrheit der makel­ losen Qualifikation, dass die Gegner im Halbfinale einer Weltmeisterschaft an- dere Kaliber sein werden als San Marino, Aserbaidschan oder Nordirland. Von den Ergebnissen der Qualifikation will er sich nicht blenden lassen. Mit Blick auf die Kontrahenten sagt Löw: „In den vergangenen anderthalb, zwei Jahren hatten wir in der Qualifikation nicht das ganz, ganz hohe Niveau.“ Testen gegen die Besten Daher ist es für ihn umso wichtiger, dass sich dies in den Testspielen ganz anders darstellte. So war es auch im Jahres­ finale 2017. Am 10. November spielte der Weltmeister im Wembleystadion gegen England. Das torlose Remis gegen die Mannschaft von Gareth Southgate belegte, wie experimentier- freudig der Bundestrainer in dieser Pha- se ist. Mesut Özil spielte an der Seite von Ilkay Gündogan einen ungewohnt 2,46 Punkte pro Spiel hat das DFB-Team im Jahr 2017 im Durchschnitt erzielt. Das erfolgreichste Jahr gemessen am Punkteschnitt war 1972 mit 2,71 Punkten pro Spiel.

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