CdN Magazin 34 ePaper

11 I N S I D E CDN CDN - MAG A Z I N 3 4 | 2 01 8 Welche von den vielen Zusammen- künften der vergangenen Jahre ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Vor allem die erste im Oktober 2008 in Dortmund. Bis dahin hatten sich ja viele von uns 20, 30 und mehr Jahre nicht gesehen. Bei der Gelegenheit habe ich zum Beispiel Wolfgang Weber, mit dem ich 1970 noch bei der WM in Mexiko gespielt hatte, nach fast 40 Jahren mal wieder getroffen. Welches persönliche Highlight wird Ihnen unvergessen bleiben? An der Spitze stand und steht das Er­ lebnis dieser zehn Jahre insgesamt. Aber natürlich werde ich immer an die Zusammentreffen mit Hans Schäfer beim Fest der Weltmeister 2016 in Düsseldorf oder beim Jahrestreffen in Köln denken. Der Hans war zwar geistig noch glockenklar, ging aber wegen seiner kaputten Beine kaum noch aus dem Haus. So etwas, wie auch das Treffen mit einer Legende wie Bert Trautmann bei unserer Versammlung 2010 in Berlin, bringt nur der Club der Nationalspieler zustande. Als Ehrenvorsitzender werden Sie dem CdN weiterhin verbunden bleiben. Ihr Wunsch für die Zukunft? Dass der Club seinen Mitgliedern auch zukünftig dieses einzigartige Gemein­ schaftsgefühl vermitteln wird und dass weitere ehemalige Nationalspieler den Weg zu uns finden. Und natürlich drücke ich unserem aktuellen Nationalteammit Bundestrainer Joachim Löw und seinem Stab an der Spitze für die WM in Russ­ land fest die Daumen, damit künftig noch mehr Weltmeister im Club der Nationalspieler vertreten sind. Anfang an alle bemüht, richtig Leben in den Club zu bringen. Wie lautet Ihr Fazit nach zehn Jahren? Die Erwartungen wurden weit über­ troffen. Daher gilt es vor allem dem DFB Dank zu sagen, dass er den Weg hin zu dieser Gemeinschaft geebnet hat. Egal, ob bei den großen Jahrestreffen oder bei den regionalen Zusammen­ künften – es ist einfach eine wunder­ bare Sache, sich im Rahmen eines Länderspiels zu treffen, miteinander zu plaudern und unserer aktuellen Mann­ schaft die Daumen zu drücken. Wie sieht Ihre persönliche Bilanz beim Abschied aus? Ich dachte anfangs, dass dieses Amt ziemlich anstrengend sein würde. Doch ich erlebte viel Unterstützung in einer tollen Harmonie. So war es in der Tat keine große Aufgabe. Ich sah mich auch weniger als Vorsitzender, sondern mehr als Kapitän eines starken Teams, in dem ja einer die Binde tragen musste. Es war ein schönes und wohltuendes Amt, das mir große Freude bereitet hat. Was zeichnet diesen besonderen Club Ihrer Meinung nach ganz besonders aus? Das besondere Gemeinschaftsgefühl bei unseren Begegnungen! Vor allem auch mit den Kollegen der ehemaligen DDR-Nationalmannschaft. Die Har­ monie zwischen Jung und Alt, zwischen langjährigen und eher kurzzeitigen Nationalspielern. Unter uns Fußballern gibt es keine Hemmschwellen und Ani­ mositäten. Zudem wurde der Club zum Anker für den einen oder anderen von uns, der in der Versenkung verschwun­ den war oder sich zurückgezogen hatte. Herr Seeler, wegen einer Grippe konn- ten Sie nicht zum 10. Geburtstag des CdN im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Brasilien kommen. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, Ihren eigenen Abschied zu verpassen? Natürlich habe ich mich sehr darüber geärgert, dass ich nicht nach Berlin kommen konnte. Ich hätte allen sehr gerne noch einmal persönlich erklärt, warum ich die Aufgabe nach zehn Jahren in andere Hände legen wollte. Es war aber einfach nicht möglich, mich hatte es zu stark erwischt. Wobei ich finde, dass Abschied ein zu großes Wort ist. Ich bleibe dem CdN ja erhalten und freue mich schon jetzt auf die nächsten Treffen. Warum treten Sie als 1. Vorsitzender des CdN zurück? Weil ich das Gefühl habe, zehn Jahre, das reicht. Vor allem aus gesundheit­ lichen Gründen muss und will ich etwas kürzer treten. Mit 81 Jahren ist es an der Zeit, sich zurückzuziehen und das Amt in jüngere Hände zu legen. Lothar ist jung und dynamisch. Ein wirklich guter Nachfolger. Zudem ist er ebenfalls Ehrenspielführer und dazu unser Rekord­ nationalspieler. Bei Lothar ist der CdN in guten Händen. War es vor zehn Jahren, als der CdN gegründet wurde, für Sie vorstellbar, dass der Club 2018 seinen zehnten Geburtstag würde feiern können? Natürlich. Für mich war von Anfang an klar, dass der Club der Nationalspieler keine Eintagsfliege sein wird. Weil der DFB mit seinem Präsidium total dahinter stand und nach wie vor ohne Wenn und Aber dahinter steht. So haben sich von

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