CdN Magazin 34 ePaper

liga zu sein. Es muss aber nicht alles sofort funktionieren wie in vielen an­ deren Klubs. Hier wird dir etwas mehr Zeit gegeben, und du hast auch mehr Ruhe von außen, wenn es mal nicht so gut läuft. Der Verein verhält sich da vorbildlich, und so etwas spricht sich auch unter jüngeren Spielern herum.“ Mehr als ein Ausbildungsverein Der Wohlfühlfaktor bei Bayer hat vor ein paar Wochen auch Jonathan Tah dazu veranlasst, seine vertragliche Bindung an den Werksklub bis 2023 auszu­ dehnen. „Ich glaube, wir haben viel Potenzial in der Mannschaft“, sagt er, „wir können noch viel mehr aus uns rausholen, weil wir noch jung sind.“ Auch Brandt betrachtet seinen Verein nicht als „klassische Durchgangssta­ tion“, denn „wir sind nicht nur der Aus­ bildungsverein, der am Ende Spieler verkauft, weil er aufs Geld angewiesen ist. Der Klub weiß auch ganz genau, dass „Geht man rein nach dem Sportlichen, bietet Bayer mit den zahlreichen Cham­ pions League-Teilnahmen all das, was sich ein junger Spieler wünscht.“ Schon 21 Spiele in der Königsklasse mit ge­ rade mal 21 Jahren bestritten zu haben, ist nicht der schlechteste Leistungs­ nachweis für einen Hochbegabten. Julian Brandt, in Bremen geboren, bodenständig, klug und früh gereift, empfindet es als „wohltuend, dass der Druck hier nicht so groß ist. Natürlich hast du einen hohen Anspruch an dich selbst, so, wie der Verein den Anspruch hat, unter den ersten Vier in der Bundes­ er Verträge mit begehrten Spielern ver­ längert, um nachhaltig Erfolg zu haben.“ Ausbildung und Weiterbildung seien das eine, sagt Völler, „aber am Ende steht immer der Erfolg. Da wir unter dem glei­ chen Wettbewerbsdruck stehen wie alle anderen Bundesligaklubs, verpflichten wir nicht auf Teufel komm raus junge Spie­ ler.“ Warum auch? Die Generation der 18- bis 23-Jährigen, die unter dem Bayer- Kreuz als Versprechen für die Zukunft gilt, bietet im Verbund mit den älteren Kollegen erwachsenen und hochwertigen Bundesligafußball, der mit jugendlichen Impulsen spürbar angereichert ist. Kein Wunder, dass Joachim Löw seit vielen Jahren die richtigen Konsequen­ zen aus Leverkusens Talenteschmiede zieht: Kontinuierlich schöpft der Bundes­ trainer seit seinem Amtsantritt aus dem scheinbar unversiegbaren Jungbrunnen am Rhein. 14 Debütanten können kein Zufall sein. Roland Zorn  8_Simon Rolfes  9_Stefan Reinartz 10_Benjamin Henrichs 11_René Adler 12_Jonathan Tah 13_Philipp Wollscheid 14_Sidney Sam 8 9 10 11 12 13 14

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