CdN Magazin 34 ePaper

41 I N S I D E CDN CDN - MAG A Z I N 3 4 | 2 01 8 Die Faszination EURO ließ ihn seitdem nicht mehr los. Als Spieler wurde er 1992 Vize-Europameister und 1996 Europameister, 20 Jahre später erlebte er eine EM aus einem anderen Blick­ winkel. Bei der EM 2016 in Frankreich fungierte Möller als Assistent an der Seite von Ungarns Nationalcoach Bernd Storck. Möller kennt Europa­ meisterschaften also aus verschiede­ nen Perspektiven. Sein Fazit: „Meiner Meinung nach ist es schwieriger, Europa­ meister zu werden, als einen WM-Titel zu gewinnen.“ Ähnlich begeisternd wie das sportliche Geschehen empfindet Möller die Stimmung während einer EURO. „2016 in Frankreich konnte ich diese Atmosphäre noch intensiver aufsaugen“, sagt er. „Als Trainer hat man viel deutlicher das ganze Turnier im Blick, mit seinen vielen Begleit­ erscheinungen insgesamt.“ Der CdN drückt die Daumen Vor zehn Jahren wurde der Club der Nationalspieler im DFB gegründet, seitdem ist Möller ein sehr aktives Mit­ glied dieser exklusiven Vereinigung. „Wir fühlen uns als Teil der jüngeren Geschichte des DFB. Der gesamte CdN drückt die Daumen, dass die UEFA sich im September für die DFB- Bewerbung entscheidet.“ Für Möller war es eine Selbstverständ­ lichkeit, das Schreiben zu verfassen, mit dem der CdN seine Unterstützung der deutschen Bewerbung bekundet. Er preist die Vorzüge eines Turniers in Deutschland. „In einem Fußball-Land wie Deutschland kann die UEFA ein perfektes Turnier erwarten. Mit dem DFB als einem erfahrenen und einfalls­ reichen Ausrichter, der eine tolle Infra­ struktur mit einer einzigartigen Stadien- Landschaft präsentieren kann. Und die Fans können sich auf eine unglaubliche Gastfreundschaft mitten im Herzen unseres Kontinents freuen.“ Möller glaubt fest daran, dass Deutsch­ land in sechs Jahren ein großes Fußball­ fest feiern wird. Für ihn würde sich ein Kreis schließen. 36 Jahre nach 1988 wäre er bei einer Europameisterschaft in Deutschland wieder Fan der National­ mannschaft – ein Fan mit spezieller EURO-Vergangenheit. Wolfgang Tobien 20 Jahre war Andreas Möller (50) als Fußballprofi am Ball und hat in dieser Zeit alles gewonnen, was ein Spieler an Trophäen erobern kann. Er wurde Welt- und Europameister, war Weltpokal- und Champions League-Sieger mit Borussia Dortmund, gewann mit Juventus Turin den UEFA-Pokal, war zweimal Deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger. Dennoch: Die Sternstunde seiner Lauf­ bahn erlebte Möller nicht in einem seiner vielen Endspiele. „Das Highlight meiner Karriere war das Halbfinale bei der EURO 1996 in England“, sagt Möller. „Dieses Spiel war die größte Heraus­ forderung, der absolute physische und psychische Härtetest. Im legendären Wembley, gegen England, vor 70.000 Fans. Und dann unsere Mannschaft als Kapitän ins Finale zu führen und dabei 1_Andy Möller hat EM- Turniere als Fan, Spieler und Trainer erlebt. 2_Stolz nach dem EM-Finale – Möller mit Trophäe. 3_Deutsches Duo für Ungarn. Möller und Bernd Storck bei der EM in Frankreich. 4_Möller und der CdN setzen sich für die deutsche EURO-Bewerbung ein. auch noch als letzter Schütze im Elf­ meterschießen den Deckel drauf zu machen – das ist für mich in emotio­ naler Hinsicht unübertroffen.“ Wegen der zweiten Gelben Karte war er fürs Finale gegen Tschechien gesperrt, er erlebte passiv, wie Deutschland Europa­ meister wurde. „Dennoch war dieses Turnier für mich das prägende Ereignis meiner Laufbahn“, sagt er. Schon lange vorher war Möller großer EURO-Fan. Er erzählt: „Als 1988 die EM-Endrunde in Deutschland stattfand, war ich als Zu­ schauer total begeistert, habemich auf der Tribüne von den Krachern Italien gegen Spanien und England gegen Sowjet­ union mitreißen lassen und mir geschwo­ ren: ,Solch ein Turnier muss mein Ziel sein.‘ Danach begann ja dann auch im September 1988 mit dem ersten Län­ derspiel meine internationale Karriere.“ 2 3 4

RkJQdWJsaXNoZXIy ODU0ODk=