CdN Magazin 34 ePaper

I N MEMOR I AM CDN - MAG A Z I N 3 4 | 2 01 8 45 1_Michel Pfeiffer 2_Michael Strempel 3_Hans Zeitler Seit dem Tod von Matthias Mauritz am 21. November 2016 war er, Michel Pfeiffer, der älteste lebende National­ spieler des DFB. Auf die Frage, wer der größte oder populärste Spieler von Alemannia Aachen war, wird es keine allzu vielen Antworten geben. Reinhold Münzenberg, der vor dem Krieg 41 Länderspiele für die Aachener bestritten hatte, Willi Landgraf oder Jan Schlau­ draff und der charismatische Jupp Martinelli stehen zur Auswahl. Geradezu Kultstatus aber genoss Michel Pfeiffer an der deutsch-holländischen Grenze. 1949 gab der Vollblutstürmer seinen Einstand bei der Alemannia, aus deren Stammteam er bis zu seinem Weggang 1958 zu Rot-Weiss Essen nicht mehr wegzudenken war. Als er die Aachener 1953 ins DFB-Pokalfinale schoss (1:2 gegen die Essener um Helmut Rahn), wurde auch Sepp Herberger auf ihn aufmerksam. Der trickreiche Angreifer konnte sich Chancen fürs WM-Aufgebot 1954 ausrechnen, letztlich aber er­ hielten andere Kandidaten den Vorzug. Ein halbes Jahr nach dem „Wunder von Bern“ avancierte dann auch Pfeiffer zu einem von bis heute neben Münzen­ berg und Schlaudraff drei Alemannia- Nationalspielern. Es sollte das ein­ drucksvollste Erlebnis seiner Laufbahn werden, jenes Länderspiel gegen England vor 100.000 Zuschauern im Wembley, trotz der 1:3-Niederlage. 1967 kehrte Michel Pfeiffer (bis 1970) an den Tivoli als Trainer zurück, führte die Alemannia in die Bundesliga, wo die Aachener 1969 sensationell Vize­ meister wurden. Am 2. Januar 2018 verstarb das Ehrenmitglied von Aleman­ nia Aachen im Alter von 92 Jahren in seiner benachbarten niederländischen Wahlheimat Vaals. wt Bestach Michel Pfeiffer als Stürmer mit Eleganz und Trickreichtum, so beein­ druckte Michael Strempel mit gegen­ teiligen Qualitätsmerkmalen: als eisen­ harter und kompromissloser Verteidiger. Auf den unbedingten Siegeswillen konnte sich vor allem der FC Carl Zeiss Jena verlassen, für den er von 1967 bis 1973 die Abwehr dicht gehalten hat. „In diesen sechs Jahren haben wir nur ein Heimspiel verloren“, erinnerte er sich. Nicht zuletzt diese „Unverwund­ barkeit“ zu Hause war die Basis, dass Strempel mit Jena zweimal den DDR- Meistertitel und einmal den Pokal gewann – auf dem Spielfeld angeführt von Roland und Peter Ducke sowie angeleitet von dem nicht minder hart und kompromisslos als Trainer agie­ renden Georg Buschner. Buschner war es, der Strempel, der ursprünglich in Cottbus in der zweiten Liga begonnen hatte, dann aber nach Gera wechselte, nicht nur nach Jena geholt hatte, sondern als Nationaltrainer ihm zudem den Weg ins Nationalteam ebnete. 1970 und 1971 absolvierte er 15 A- Länderspiele, dazu stehen drei Einsätze in der Olympia-Auswahl auf seinem Konto. Am 1. März ist Michael Strempel im Alter von 73 Jahren gestorben. wt Von Statur war er ein Kleiner, nur 1,66 Meter groß. Doch auf dem Spielfeld war er als Mittelstürmer ein wahrhaft Großer. Vielleicht wurde Hans Zeitler von seinen Freunden und Mitspielern deshalb „Jumbo“ gerufen. Auf jeden Fall ist der Torjäger einer der bedeu­ tendsten Spieler, die der Fußball in und um Bayreuth bis heute hervorgebracht hat. Und auf jeden Fall zudem der ein­ zige, der jemals aus der Wagner-Stadt in die Nationalmannschaft berufen wurde. Vom damaligen VfB Bayreuth zum A-Länderspiel 1952 gegen Luxem­ burg, in dem ihm nicht zufällig neben Stollenwerk und Berni Klodt einer der Treffer zum 3:0-Sieg gelang. Kompakt und schnell, kopfballstark und durch­ schlagskräftig schaffte es der Torschüt­ zenkönig der Amateurliga Oberbayern sogar in Sepp Herbergers berühmtes Notizbuch – über den Umweg der Olympia-Auswahl, für die er bei den Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne vier seiner elf Amateur-Länderspiele absolvierte. Mit 90 Jahren ist Hans „Jumbo“ Zeitler am 12. März verstorben. wt Wir trauern um Michel Pfeiffer (92), Michael Strempel (73) und Hans Zeitler (90), die am 2. Januar in Vaals (Niederlande), am 1. März in Jena und am 12. März in Bindlach verstorben sind. 1 2 3

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