CdN Magazin 35 ePaper

33 D I E Z E I T DANACH CDN - MAG A Z I N 35 | 2 01 8 Kontakt zu den ehemaligen Mitspielern zu suchen. So wie zuletzt mit Felix Magath. Mit Magath wird Kapellmann in diesem Jahr auch an der „Tour der Hoffnung“ teilnehmen, einer Radsport- Benefizveranstaltung zur Unterstützung leukämiekranker Kinder. Los geht’s am 8. August in Frankfurt am Main – und Kapellmann bittet um großzügige Spenden. „Wichtig ist mir, dass die eingeradelten Gelder bis auf den letz- ten Cent in die Forschung und in die Unterstützung betroffener Familien fließen, weil die Kosten der Tour von großen Firmen oder den Teilnehmern selber getragen werden.“ Jupp Kapellmann ist zurück in Deutsch- land. Und bald auch zurück im Kreis des CdN? Auf jeden Fall! „Dieser Club ist eine tolle Einrichtung“, sagt er. „Ich freue mich auf das nächste Treffen und bin sehr gespannt, was aus dem einen oder andern geworden ist.“ Und dann gilt im Kreis des CdN dasselbe wie auf den Fluren in Bad Sulza: Er ist es! Und man darf ihn ansprechen! Christian Otto gen zwischen Muskeln, Nervenbahnen und Gehirn gewesen sein. Radfahren für den guten Zweck Wenn Kapellmann nicht über seine Zeit am Operationstisch, sondern über die Zeit und die vielen Erlebnisse im Sta­ dion spricht, klingt er zunächst sehr sachlich. Erst im Laufe des Gesprächs ist herauszuhören, wie viel ihm seine Zeit als Fußballer bedeutet hat. „Ich hatte eine tolle Karriere und schaue mit Dank- barkeit zurück. Ich habe dem Fußball wahnsinnig viel zu verdanken“, sagt Kapellmann. Seine Erfahrung in der Doppelrolle in Sport und Studium will er gerne an nachrückende Fußballer-Ge- nerationen weitergeben, um anderen die Augen für den Weg neben der Fuß- ballkarriere zu öffnen. Als Arzt schwebt ihm zudem vor, zwischen Deutsch- land und Saudi-Arabien zu vermitteln und Kooperationen herzustellen. „Ich möchte die beiden Welten zusammen- bringen“, sagt er. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist in ihm der Gedanke gereift, den den Europapokal der Landesmeister. Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab er am 12. Mai 1973, als Deutschland in Hamburg mit 3:0 gegen Bulgarien gewann. 1974 wurde er mit Deutsch- land in Deutschland Weltmeister. Die Geschichte dieses Profis und Na­ tionalspielers, der ganz nebenbei ein Medizinstudium erfolgreich absolviert hat, ist bis heute bemerkenswert. Kapell­ mann war ein Sonderfall – ein Sonder- ling war er nicht. Er fühlte sich aufgrund seiner hohen Einsatzbereitschaft und guter Leistungen immer wertgeschätzt. Und das stärkte ihm den Rücken für vermeintliche Extravaganzen. „Ich hatte im Trainingslager immer meine Bücher dabei und habe gelernt. Und manchmal habe ich sogar eingelegte Körperteile mitgebracht, um etwas zeigen zu kön- nen“, verrät der 339-malige Bundesliga- spieler. Nur vereinzelt hätten sich die Mitspieler gewundert, etwa darüber, was ein in Formalin eingelegtes Gehirn am Rande des Übungsplatzes zu suchen hatte. Viele waren vor allem: neugierig. Insbesondere Torhüter Sepp Maier soll sehr interessiert an den Zusammenhän- 3 4 Vom achten bis 19. Lebensjahr durchlief J U P P K A P E L L M A N N alle Jugend- klassen seines Heimatvereins, des SC 1930 Bardenberg. 1968 folgte der Wechsel zu Alemannia Aachen, für das er 420 Mal auflief und acht Tore erzielte. Nach seiner Zeit beim FC in Köln ab 1970 (91 Spiele, 11 Tore) kamen ab 1973 die Titel-Jahre mit dem FC Bayern. 165 Mal kam Kapellmann für die Münchner zum Einsatz, 17 Tore stehen in seiner Bilanz. Seine letzte Station war der Lokalrivale, von 1979 bis 1981 lief Kapellmann 40 Mal für die Löwen auf.

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