CdN Magazin 35 ePaper

A K T U E L L I M B L I C K P UNK T CDN - MAG A Z I N 35 | 2 01 8 37 gessen und dafür war ich dankbar“, sagt Held. „Deshalb wollte ich dabei helfen, die Kickers direkt wieder nach oben zu führen.“ Es lief vom ersten Spieltag an perfekt. Offenbach kassierte im gesam- ten Saisonverlauf keine einzige Nieder- lage und marschierte zurück in die Bundesliga. An der Seite von Erwin Kostedde schoss Held ein Tor nach dem anderen. Wegen seiner besonderen Beziehung zu den Kickers verpasste Held sogar die Endrunde der Europa- meisterschaft 1972 in Belgien. Zeit- gleich fanden in Deutschland die Auf- stiegsspiele zur Bundesliga statt, für die sich Offenbach qualifiziert hatte. Nach Rücksprache mit Bundestrainer Helmut Schön blieb Held bei seinem Verein und brachte dort die Mission direkter Wiederaufstieg erfolgreich zu Ende. Hector, Held, Podolski und noch einige andere – deutsche Nationalspieler in der Zweitklassigkeit sind eine Seltenheit, eine Ausnahme. Aber oft konnten beide Seiten aus der Geschichte ein gutes Fazit ziehen. Der Verein stieg direkt wie- der auf, die Spieler konnten mit starken Leistungen ihren Status noch verbessern. Ende gut, alles gut. Sven Winterschladen es der Angreifer erst nach seinemWech- sel zu Borussia Dortmund. Dort machte er einen riesigen Leistungssprung und wurde zum Nationalspieler. 41 Begeg- nungen hat Held für die DFB-Auswahl bestritten – einige davon als Zweitliga­ spieler. Wie war es dazu gekommen? „Ich hatte sechs super Jahre in Dort- mund. Es war eine tolle Zeit, in der wir große Erfolge gefeiert haben. Dort- mund ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich bin immer noch regelmäßig bei den Heimspielen im Stadion“, sagt Held. 1966 gewann er mit dem BVB den Europapokal, im gleichen Jahr wurde er Vize-Weltmeister bei der WM in England. Er stand auf dem Platz, als das legen­ däre Wembley-Tor das Finale zugunsten der Gastgeber entschied. Aber als dann 1971 die Anfrage aus Offenbach kam, ob sich Held eine Rückkehr zu den Kickers vorstellen könne, musste er nicht lange überlegen – obwohl der Verein gerade in die damals zweit­ klassige Regionalliga abgestiegen war. „Ich hatte eine besondere Beziehung zu diesem Verein, weil ich dort die Möglichkeit bekommen habe, als Profi Fuß zu fassen. Das hatte ich nicht ver- 1_Stefan Effenberg – blieb in Florenz nach dem Abstieg. 2_Lukas Podolski – aus Liebe zum Klub in die 2. Bundesliga. 3_Wolfgang Fahrian – als Nationaltorwart in Ulm geblieben. 4_Jonas Hector – bleibt seinem Herzensverein weiter treu. 5_Neuville und Marin – ein Jahr zweitklassig in Gladbach. 6_Siggi Held – ganz besondere Beziehung zu den Offenbachern. 7_Paul Freier – ging mit Bochum eine Etage nach unten. 8_Ferdi Keller – bei 1860 München auch nach dem Abstieg. 7 8 fast logisch, dass die Mannschaft früh die Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse perfekt machen konnte. Stefan Effenberg hat als deutscher Nationalspieler 1993/1994 dem AC Flo- renz trotz des Abstiegs die Treue ge­ halten und mit starken Leistungen zur Rückkehr in die Serie A geführt. Held in der 2. Bundesliga Eine interessante Geschichte hat auch Siegfried Held zu erzählen. Der heute 75-Jährige hatte bei den Offenbacher Kickers erstmals nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Bis heute ist Held Rekordbundesligaspieler der Hessen. Aber auf die ganz große Bühne schaffte

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