CdN Magazin 36 ePaper

35 S E R I E : ME I N E R S T E S L ÄND E R S P I E L CDN - MAG A Z I N 3 6 | 2 01 8 S E R I E : ME I N E R S T E S L ÄNDE R S P I E L CAR S T EN RAME LOW E R I NNE RT S I CH AN AU F R EGENDE M I NUT EN B E I S E I NEM DE BÜT I N E I NEM HE X ENK E S S E L . Und Sie waren der Vierte im Bunde von Bayer 04. Weil die Bayern Mario Basler und Thomas Strunz ausfielen, durften Sie auch gleich von Anfang an spielen. Wie fühlte sich das an? Ich war ja immer etwas nervös vor einem Spiel, aber diesmal war ich richtig nervös. Das weiß ich noch genau. Und dann kommst Du auf den Platz in diesem kleinen Stadion in Bursa und schon beim Warmlaufen war die Hölle los. Das war ein richtiger Hexenkessel. Das war für mich alles sehr beeindru- ckend, übrigens auch schon die Anreise mit der Fähre. Und dann steht man auch noch so im Fokus als neuer Spieler. Im „kicker“ gab es eine 2,5 für Sie, nur Abwehrchef Nowotny (2) hatte eine bessere Note. Ihr Laufpensum wurde gelobt, man las von „einem anspre- chenden Debüt“. Wie fanden Sie sich? Für das erste Spiel war es ganz in Ord- nung. Ich habe zumindest alles versucht, geglänzt habe ich aber nicht. Meine Rolle im defensiven Mittelfeld war dazu ja auch nicht angetan. Aber wir haben 1:0 verloren, Olli Kahn sah beim Gegen- tor unglücklich aus, wenn ich mich recht entsinne. Das passiert halt. Aber eigent­ lich haben wir ganz gut gespielt. Wie sind Sie generell mit Niederlagen umgegangen? Ich denke, man muss allgemein im Sport lernen, mit Niederlagen und Rückschlägen zurechtzukommen. Das ist nicht immer Herr Ramelow, wie erging es Ihnen, als die Einladung vom DFB kam? Wenn so eine Berufung kommt, ist das immer eine schöne Sache. Das war für mich einerseits überraschend, anderer- seits hatte ich zuvor im Verein mit Bayer meine Leistung gebracht und nach dem Trainerwechsel war ja mit Änderungen zu rechnen. Sie kannten Erich Ribbeck ja schon. Er war Ihr erster Bundesliga-Trainer in Leverkusen und hatte Sie 1996 vom Zweitligisten Hertha BSC geholt. Da war allerdings Manager Reiner Calmund die treibende Kraft. Aber klar, dass ich Ribbeck schon kannte und er mir vertraute, war sicher von Vorteil. Sie kannten nicht nur Erich Ribbeck. In der Nationalmannschaft begann die Zeit des Leverkusener Blocks. Sicher nocheinVorteilbeiderEingewöhnung? Ja, sicher. Aber meine Leistung musste ich schon bringen. (lacht) Bekommen Sie die Namen Ihrer Ver­ einskollegen, die in Bursa mit Ihnen aufliefen, noch zusammen? Jens Nowotny sicher, Paule Beinlich auch, oder? Ja. Einer fehlt noch! Der spielte weiter vorne Ach ja, Ulf Kirsten. „ALLES WAR SEHR BEEINDRUCKEND“ Nach der Malta-Reise im September 1998 übernahm Erich Ribbeck die Nationalmannschaft. Die Premiere von Ribbeck war auch die von Carsten Ramelow. Gegen die Türkei absolvierte der damals 24-Jährige sein erstes Länderspiel. So begann in unruhigen Zeiten eine erstaunliche Karriere, die Ramelow vier Jahre später bis ins WM-Finale führte.

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