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AKTUELL IM BLICKPUNKT
REGIONALE CDN-TREFFEN IN HAMBURG UND HANNOVER
Seine Stärke als Fußballspieler war
seine Vielseitigkeit. Die stellte Hans
Siemensmeyer kürzlich zudem als
reiselustiger Fan unter Beweis. Ob
zunächst in Hamburg oder drei Tage
später im heimischen Hannover – der
inzwischen 76 Jahre alte einstige
Mittelfeld-Motor war nicht zu brem-
sen, als Jogi Löw mit seinen Jungs
auf der Route nach Russland im ho-
hen Norden Station machte. „Unsere
Nationalmannschaft lasse ich mir
nicht entgehen, vor allem, wenn sie
hier im Norden spielt. Das Trikot mit
dem Adler hat bei mir zu Hause einen
Ehrenplatz und bedeutet mir emo
tional noch immer sehr viel“, erklärt
Siemensmeyer, der 1965 von Rot-
Weiß Oberhausen nach Hannover
gewechselt war, dort bis 1974 als
defensiver Mittelfeldspieler mit sei-
ner Laufstärke 278 Bundesligaspiele
bestritt und seine Vielseitigkeit
dabei unter anderem mit 72 Toren
unter Beweis stellte.
Fredi Bobic: aus Hannover
zurück ins Nationalteam
Nahezu zwangsläufig kam relativ
früh die erste Nominierung für die
Nationalmannschaft im September
1967 gegen Frankreich im Berliner
Olympiastadion. Zwei Tore steuerte
er zum 5:1-Sieg bei. „Unsere Aufstel-
lung kann ich heute noch im Schlaf
herunterbeten“, sagt er ein halbes
Jahrhundert später. Dass sich da-
nach nur noch zwei weitere Länder-
spiele anschlossen, führt er auf den
damaligen „Standortnachteil Han
nover“ zurück: „Es war ein kleines
Wunder, dass seinerzeit überhaupt
ein Spieler von 96 ins Nationalteam
kam. Hannover ist aber bis heute im-
mer mein Verein geblieben.“
Fredi Bobic hatte dagegen nur eine
Saison lang das Bundesliga-Trikot
der Niedersachsen getragen. „Doch
es war für mich ein absolutes Super-
jahr“, sagte er jetzt im Gespräch mit
Siemensmeyer und betonte: „Ganz
Hannover war damals nach 13 Jah-
ren Regionalliga und 2. Bundesliga
total heiß auf die Bundesliga. Von
dieser Stimmung ließ ich mich mit
reißen, erzielte 14 Tore und wurde
von Rudi Völler nach einjähriger
Pause in die Nationalmannschaft
Doppelspieltag für die Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation. Dies hieß für Hans
Siemensmeyer Doppelspieltag im Club der Nationalspieler. Bei den regionalen CdN-Treffen
in Hamburg und Hannover, als der amtierende Weltmeister auf dem Weg zur Titelverteidigung
2018 zu seinen beiden letzten Heimspielen in diesem Jahr im Norden Deutschlands antrat.
Fünf Tore gegen Tschechien (3:0) und Nordirland (2:0) – sie waren die richtige Einstimmung,
dass die Alt-Internationalen aus Hamburg und Hannover und der näheren Umgebung
sich an diesen beiden Abenden durchweg als strahlende Nordlichter präsentierten, wie
WOLFGANG TOBIEN miterlebt hat.
Strahlende Nordlichter
DFB-Präsident Grindel bei den CdN-Treffen in Hamburg und Hannover „wie zu Hause“