CdN Magazin 32 ePaper

31 D E B Ü T B E I E I N E R WE LT ME I S T E R S CHA F T CDN - MAG A Z I N 32 | 2 017 geworden. Ich war sicher einer der Eck- pfeiler dieses Teams. Ich hatte eine starke Saison gespielt. Deshalb war es für mich nur die logische Konsequenz, dass ich Teil des WM-Kaders sein werde. Bundestrainer Helmut Schön hatte das jedoch etwas anders gesehen und mich noch ein wenig zappeln lassen. Inwiefern? Unsere Vorbereitung fand in Malente statt. 26 oder 27 Spieler waren dabei. Es mussten vor der WM also noch einige gestrichen werden. Es gab ein Haupt- haus und ein Nebengebäude – und dort habe ich mit vier oder fünf anderen Spielern gewohnt. Ich hatte den Ein- druck, dass ich auf Probe dabei sein durfte. Aber das hat mich noch mehr angestachelt. Ich habe den Sprung in den endgültigen Kader geschafft. Sie haben es nur in einem Nebensatz erwähnt, dabei ist die Geschichte ziemlich außergewöhnlich: Sie sind einer der wenigen Nationalspieler, die ihr Debüt bei einer Weltmeisterschaft gefeiert haben. Bin ich vielleicht sogar der einzige? Mir fällt spontan sonst niemand ein. Grundsätzlich gebe ich Ihnen deshalb Recht – das ist sicher keine ganz gewöhnliche Geschichte. Wie kam es dazu? Für mein Gefühl war es überfällig, dass ich meinen ersten Einsatz bei der A-Nationalmannschaft bekomme. Ich möchte nicht arrogant klingen, aber wir hatten mit dem 1. FC Köln eine über­ ragende Saison hinter uns. Wir sind Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger Herr Konopka, wir würden gerne mit Ihnen knapp 40 Jahre in die Vergan- genheit reisen. Zur Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien. Kommen Sie mit? Gerne. Auch wenn es ein Turnier war, an das ich mich mit gemischten Gefühlen erinnere. Einerseits habe ich dort mein Debüt in der A-Nationalmannschaft gefeiert. Das war natürlich großartig. Andererseits war diese WM mit dem Ausscheiden in der Zwischenrunde eine Enttäuschung. Wir sind schließlich da- mals als Titelverteidiger nach Argentinien gereist. Wir hatten ganz andere Ziele. „... das ist sicher keine ganz gewöhnliche Geschichte.“ Ein Kölner geht, ein Kölner kommt. Harald Konopka wird für Herbert Zimmermann eingewechselt und ist von diesem Augen- blick an deutscher Nationalspieler.

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