CdN Magazin 32 ePaper

35 VOR 2 5 JA H R E N CDN - MAG A Z I N 32 | 2 017 letzten Länderspiel. „Rudi bestimmt, wie lange er gegen Mexiko spielt“, kün- digt Berti Vogts vor dem Spiel an und lässt „Tante Käthe“ zudem ein Schlupf- loch für die Zukunft. „Wenn vor der WM 1994 Not am Mann sein sollte, hol ich ihn zurück!“ Was dann ja auch geschah. Endgültig Schluss war für Völler im DFB-Team erst nach der Niederlage gegen Bulgarien im Viertelfinale der WM in den Vereinigten Staaten. Zurück nach Dresden. Auch personell. Der Bundestrainer hat mit Heiko Scholz und Ulf Kirsten zwei Lokalmatadore nominiert. Allerdings spielen die beiden, wie fast alle sehr guten Ostfußballer, längst im Westen. Kirsten war nur Tage nach dem Mauerfall von Bayer-Manager Reiner Calmund an Leverkusen gebunden worden. Wie Andreas Thom und Matt- hias Sammer. Doch wenig später inter­ venierte Bundeskanzler Helmut Kohl. Dörner musste damals auch im Training mit ran. „Beim Elf gegen Elf wurden Bertis Assistent Rainer Bonhof und ich mit auf den Rasen geschickt. Aber damals – ich war Anfang 40 – ging es noch ganz gut“, sagt der 100-fache Auswahlspieler heute. Rudis Rückkehr Zwei Tage vor dem Spiel testet die Na- tionalmannschaft gegen Dynamos A- Jugend – im Dresdner Stadion. „Hier hat sich ja überhaupt nichts verändert“, entfährt es Rudi Völler beim Betreten der Katakomben. Rund vier Jahre zuvor war er an gleicher Stelle im Trikot des AS Rom zum Europapokalspiel ange- treten. Auf Schneeboden und vor den Augen von Stasi-Boss Erich Mielke. Da- mals konnte er nicht ahnen, dass er in diesem Stadion eines Tages bei einem Heimspiel für die Nationalmannschaft auflaufen würde. Seinem vermeintlich Bühne gehen. Doch dann stieg auch noch der FC Hansa aus der Bundesliga ab. Damit stellte der Osten mit Dynamo nur noch einen Vertreter in der Bundes- liga – und Dresden wurde zum einzig möglichen Austragungsort. Oktober 2017 – Treffen mit Dixie Dör- ner im neuen Dresdner Stadion. Die Dynamo-Ikone gehörte vor 25 Jahren nicht nur zum Trainerstab von Berti Vogts. Dörner war ob seiner guten Kon- takte auch in das DFB-Teammanage- ment eingebunden. Dörner erinnert sich: „Mit Bernd Pfaff (damals Teamma- nager der DFB-Auswahl, die Red.) bin ich Wochen zuvor in Freital gewesen und war völlig baff, als er für die Tage um das Länderspiel gleich das ganze Hotel buchte. Der Hotel-Chef war perplex und fragte, was nun mit den anderen Gästen werden soll. Der kannte so etwas natürlich gar nicht...“ Der Weltmeister in Dresden. Die Nationalmannschaft mit: Matthäus, Köpke, Buchwald, Effenberg, Reinhardt, Völler, Riedle, Scholz, Häßler, Thon, Helmer

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