CdN Magazin 33 ePaper

A K T U E L L I M B L I C K P UNK T CDN - MAG A Z I N 3 3 | 2 017 20 der Insel: In Liverpool krönte Didi Ha- mann seine dortigen elf Jahre mit der Champions League-Trophäe, Bastian Schweinsteiger komplettierte seine Titelsammlung bei Manchester United mit dem Gewinn der Europa League, Thomas Hitzlsperger setzte Ausrufe­ zeichen vor allem bei Aston Villa, Michael Ballack ist bis heute unver­ gessen beim FC Chelsea. Auch den Franzosen haben DFB-Asse immer öfter vorgeführt, wie man Fußball erfolgreich spielt. Karlheinz Förster und Klaus Allofs waren in Marseille Wegbe- reiter für Rudi Völler (der mit Olympique 1993 die Champions League gewann), Andy Köpke folgte. Beim AS Monaco machte sich Jürgen Klinsmann verdient, der größte Kosmopolit von allen – als Tottenham-Torjäger wurde er später Englands Fußballer des Jahres, und der „Observer“ schwärmte: „Der coolste Deutsche seit Marlene Dietrich.“ mas Berthold am Ende als Weltmeister feiern. Fünf Italien-Legionäre als Keim- zelle für den Gewinn des dritten Sterns! Bei Lazio sammelte der famose WM- Rekordtorjäger Miro Klose die für seine Weiterentwicklung und zum Wohle der Nationalmannschaft so wichtige Aus- landserfahrung. Vor ihm waren dort Karl- heinz Riedle und Thomas Doll gelandet. Überall waren deutsche Nationalspieler begehrt. Und fast überall entwickelten sie sich als Nationalspieler mit ihrer Auslandserfahrung weiter. Es war eine Win-win-win-Situation noch bevor es das world-wide-web gab. Die Vereine haben profitiert, die deutschen Natio- nalspieler haben profitiert, die deutsche Nationalmannschaft hat profitiert. So war es auch bei Stefan Reuter, Jürgen Kohler und Andy Möller bei Juve oder Thomas Häßler vor allem bei AS Rom, um vier andere für die Nationalmann- schaft bedeutsame Legionäre zu er­ wähnen. Oder weitere Beispiele von „Carlo“ Schnellinger war damals bei den Tifosi in Mailand besonders beliebt. Mit einer kurzen Ausnahme. Im WM- Halbfinale 1970, im Aztekenstadion in Mexiko, rief der ARD-Reporter Ernst Huberty plötzlich: „Schnellinger! Aus- gerechnet Schnellinger!“ Der war in der 90. Minute verzweifelt nach vorne ge- rannt und hatte den Schlappen hin­ gehalten, 1:1, Verlängerung. Das „Spiel des Jahrhunderts“ begann damit erst. Weil aber die Italiener am Ende doch noch siegten, waren die Deutschen in Bella Italia weiter willkommen. Wie Hans-Peter Briegel. Die „Walz aus der Pfalz“ führte den Provinzklub Hellas Verona zum Meistertitel und wurde 1985 als erster Auslandslegionär „Fuß- baller des Jahres“ in Deutschland. Oder bei Inter damals und Hansi Müller. Und etwas später Lothar Matthäus, Andy Brehme und Jürgen Klinsmann. Dank dieses Trios bestritt der DFB bei der WM 1990 in Mailand Heimspiele. Von den Fans des AS Rom ließen sich die Lokalmatadoren Rudi Völler und Tho- 1_Michael Ballack wurde mit Chelsea 2010 Englischer Meister. In 105 Spielen für die „Blues“ erzielte er 17 Tore. 2_Dietmar Hamann gewann mit Liverpool 2005 die Champions League. In der Premier League spielte er außerdem für Newcastle und Manchester City. 1 2

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