CdN Magazin 33 ePaper

27 VOR 5 0 JA H R E N CDN - MAG A Z I N 3 3 | 2 017 Land titelte, stand schon unter schlech- ten Vorzeichen. Die Nationalelf befand sich in einem Tief, hatte vier Wochen zuvor in Rumänien mit 0:1 verloren und die Kritiker auf den Plan gerufen. Außer- dem gab es viele und prominente Ausfälle: Uwe Seeler und Gerd Müller fehlten verletzt, Franz Beckenbauer sagte unmittelbar vor Abflug wegen der Erkrankung seines Sohnes ab. Doch unter den 16 Männern, die Helmut Schön fünf Tage vor dem Abflug in der verschneiten Sportschule Grünberg ver- sammelt hatte, waren noch genügend klangvolle Namen. Wolfgang Overath kleine Albanien so ernst nehme wie jeden anderen großen Gegner.“ Geholfen haben die Warnungen nicht. Im mit 30.000 Zuschauern restlos gefüllten Qemal-Stafa-Stadion von Tirana sollte die Nationalmannschaft eine ihrer schwärze­ sten Stunden erleben und zum ersten und bis dato einzigen Mal in einer Qualifikation scheitern. Denn das 0:0 in Tirana hatte einen großen Sieger: Die Mannschaft Jugoslawiens, die ihrem Nachbarland die Fahrkarte zur EM 1968 verdankte. Die Reise in „eine andere Welt“, wie die Bild-Zeitung vor dem Abflug in das kommunistische und abgeschottete nachten am 16. Dezember 1967, einem Samstag, bei dichtem Nebel in Frankfurt den Condor-Flieger „Viscount“ nach Tirana bestieg. War nicht das Hinspiel in Dortmund 6:0 ausgegangen? Und stand der Gegner nicht punkt- und torlos am Ende der Qualifikations- gruppe 4? Und überhaupt: Albanien! Viele und prominente Ausfälle Bundestrainer Helmut Schön sah die Gefahr der Überheblichkeit und wurde nicht müde, zu betonen: „Es wird an alles gedacht und deshalb soll es mir niemand übel nehmen, wenn ich das VON A L BAN I EN

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