CdN Magazin 36 ePaper

A K T U E L L I M B L I C K P UNK T CDN - MAG A Z I N 3 6 | 2 01 8 41 würde mich auch nicht weiterbringen“, sagt er. „Es gibt auf diese Fragen einfach keine seriösen Antworten. Alles hat irgendwie seinen Sinn. Vielleicht bin ich durch die ganzen Schicksalsschläge sogar noch stärker geworden.“ Und heute? Geht es Eckstein wieder gut. Er ist frisch verheiratet, frisch ver- liebt. Manchmal fühlt er sich fast wieder wie ein Teenager, mit Schmetter­ lingen im Bauch. Auch der Kontakt zu seinen drei Söhnen ist eng. Kürzlich ist er noch einmal Opa geworden. Seine Enkel halten ihn jung, es wird nie lang- weilig. Und natürlich kann er sich auch von seinem geliebten Sport nicht verabschieden. Schon jetzt freut er sich auf die EURO 2024. Er freut sich auf die Spiele, auf die Atmosphäre im Land. Alles hat seinen Sinn Seit sieben Jahren trägt er einen Herz- schrittmacher. Er muss regelmäßig zu Untersuchungen. Seinen Lebensstil hat er nicht großartig umgestellt. Wenn ihm danach ist, trinkt er ein gutes Glas Wein, er raucht weiterhin hin und wieder seine Zigaretten. „Ich lasse mir durch die ganzen Geschichten nicht die Freude am Leben nehmen“, sagt Eck- stein. „Ich kenne Leute, die haben ihr ganzes Leben nicht eine Zigarette an- gerührt und die trotzdem an Lungen- krebs gestorben sind.“ Eckstein findet nicht, dass er das Schicksal damit herausfordert. Er hadert auch nicht mit ihm, stellt nicht die Frage: warum schon wieder ich? „Das D I E T E R E C K S T E I N * 12. März 1964 Position: Stürmer Aktiv bei: Kehler FV 1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt FC Schalke 04 West Ham United SV Waldhof Mannheim FC Winterthur FC Augsburg SG Post/Süd Regensburg DFB-Team: 7 Länderspiele (1986 – 1988) 4 Und er freut sich für seine Nachfolger im Nationaltrikot. Aus eigener Erfah- rung weiß er: „Ein Turnier zu Hause ist das Größte, was ein Fußballer sportlich erleben kann.“ Für Eckstein ist Fußball aber nicht nur Vergangenheit, auch in seiner Gegenwart spielt der Fußball eine zentrale Rolle. Er betreibt eine Fußballschule in Waging am See. Und in der Nähe betreut er den SV Laufen in der Kreisklasse. „Ein Leben ohne den Fußball ist für mich einfach nicht vorstellbar“, sagt er. „Es macht riesigen Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.“ Eck- stein befindet sich wieder auf der Sonnenseite. Und er ist ziemlich sicher, dass sich daran diesmal so schnell nichts ändert. Trotz allem. Sven Winterschladen

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