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A K T U E L L I M B L I C K P UNK T CDN - MAG A Z I N 3 7 | 2 01 8 10 die Qualifikation, aber wir wollen nicht überheblich sein.“ Nordirland ist Löw noch als „kampfstarkes Team“ in Erinne- rung. „Sie verlieren nie mit mehr als ein, zwei Toren Unter- schied“, sagte Löw. Auf dem Weg zur WM 2018 gab es zwei problemlose DFB-Siege in der Quali. Mit dem 3:1 im Windsor Park von Belfast wurde im Oktober 2017 das Russland-Ticket gelöst. Zuvor gab es bei der EM 2016 ein 1:0 im Gruppenspiel in Paris. Gegen Estland spielte Deutschland nur in den 1930er- Jahren dreimal und gewann alle Duelle. Gegen Weißrussland spielte die DFB-Elf bislang erst einmal. Kurz vor der EM 2008 in Österreich und in der Schweiz gab es in einem Test in Kaiserslautern ein 2:2. „Da können wir im Moment wenig sagen. Ich habe sie zuletzt selten gesehen“, sagte Löw. Erster deutscher Quali-Gegner ist Ende März 2019 der nomi- nell stärkste Gegner Niederlande in einem Auswärtsspiel. Weiter geht es am 8. Juni 2019 erneut auswärts in Weißruss- land, es folgt drei Tage später das Heimspiel gegen Estland (11. Juni). Das zweite Gruppenduell mit Oranje ist zu Hause für den 6. September 2019 terminiert, gefolgt vom Auswärtsspiel am 9. September 2019 in Nordirland. Im Herbst 2019 geht es dann auf die Zielgerade, zunächst am 13. Oktober in Estland, dann am 16. November zu Hause gegen Weißrussland. Abge- schlossen wird die Qualifikation am 19. November 2019 mit einem Heimspiel gegen Nordirland. Die EM-Auslosung findet am 1. Dezember 2019 statt, die EURO steigt vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 erstmals auf dem gesamten Kontinent. Bis dahin hat die Nationalmannschaft noch einen weiten Weg vor sich. Auf diesem geht es neben der Qualifikation vor allem darum, den nach der WM eingeleiteten Wandel kon­ sequent fortzusetzen, junge Spieler in die Mannschaft einzu- bauen und das Team insgesamt zu entwickeln. Der Umbruch, den der Bundestrainer zuletzt forciert hatte, sei „nicht ein- fach“, betonte der Bundestrainer, aber alternativlos. Er habe auch schon zwei, drei weitere neue Gesichter im Hinterkopf, meinte Löw, allerdings „darf man nicht den Fehler machen, ständig neue Spieler dazu zu nehmen, weil auch diese Mannschaft sich erst wieder einspielen muss.“ Eineinhalb Jahre hat Löw Zeit, sein Team wieder titelfähig zu machen. Löw ist fest davon überzeugt, dass das gelingen kann. „Wir haben eine gute Basis und sind wieder auf einem guten Weg“, sagte er. „Wir können wieder positiv nach vorne schauen.“ Joachim Löw hatte sich seiner schwarzen Krawatte entledigt und zwei Knöpfe seines weißen Hemdes geöffnet, als er über die Ergebnisse der Auslosung für die Qualifikation zur EM 2020 sprach. Einen dicken Hals hatte er nicht, im Gegenteil. Angesichts der Gegner in Gruppe C war der Bundestrainer positiv gestimmt. Mit den Niederlanden hat das DFB-Team ei- nen alten Bekannten erwischt, dazu gesellen sich auf dem Weg zur paneuropäischen Endrunde Nordirland, Estland und Weißrussland. Bevor Löw sich zu den Kontrahenten äußerte, sprach er über die Nationen, die Konkurrenten hätten werden können, aber keine Konkurrenten geworden sind. „Man hätte auch Frankreich, Belgien, England oder Spanien bekommen können“, sagte Löw, „da muss man sagen: Das ist machbar“. Bei der Auslosung in Dublin hatte der DFB eine ungewohnte Perspektive. Nach dem Abstieg aus der Nationenliga war der Weltmeister von 2014 nicht gesetzt, das Los mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes lag wie Bosnien, Wales oder Österreich nur in Topf zwei. Da lag es, bis Robbie Keane zur Tat schritt und die DFB-Auswahl in Gruppe C zu „Kopf“ Nieder­ lande loste. Löw und Oliver Bierhoff lächelten sich dabei kurz an. Schon wieder Oranje, sagten ihre Blicke, und: gut so! Es hätte schlimmer kommen können Als das Prozedere beendet war und nach Blicken auch Stim- men zu vernehmen waren, zeichnete sich ein ähnliches Bild. „Wir freuen uns, dass wir die Revanche gegen Holland haben", sagte Nationalmannschaftsdirektor Bierhoff, schließlich hatte die Elftal das deutsche Team im November aus der A-Liga der Nations League geschossen und damit die Krise der nieder- ländischen Nationalmannschaft endgültig beendet. „Wir wissen, dass unser Weg zurück an die Weltspitze über schwere Gegner führen muss“, betonte Bierhoff, „da kann man sich auch auszeichnen“. Sein Fazit mit Blick auf die Mannschaften in Gruppe C klang dann ähnlich wie das des Bundestrainers: „Es hätte uns schwerer treffen können.“ Löw und die sportliche Leitung werden nicht den Fehler ma- chen, einen der Gegner zu unterschätzen. Bei aller Freude – von einem Selbstläufer wollte keiner der Protagonisten spre- chen. „Die Gruppe ist normal schwer“, sagte Löw. „Wir sind uns unserer eigenen Stärken bewusst. Wir gehen selbstbewusst in S E L B S T B EWU S S T I N D I E QUA L I F I KAT I ON Deutschland trifft in der Qualifikation für die EURO 2020 in Gruppe C auf die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Nach der Auslosung in Dublin reisten die DFB-Vertreter zufrieden zurück nach Deutschland. Ein schwieriges Jahr endete mit einem optimistischen Ausblick.

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