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AKTUELL IM BLICKPUNKT

ANDREAS MÖLLERS RÜCKKEHR INS RAMPENLICHT

Andreas Möller, der zu seiner besten Zeit ein mitreißender offensiver Mittelfeldspieler war,

hat bei der EURO 2016 in Frankreich mitgeholfen, die jahrelang international übersehenen

Ungarn auf Touren zu bringen. Als Assistenztrainer von Bernd Storck, den er aus seinem

ersten Profijahr in Dortmund gut kannte, hatte der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer einen großen

Anteil an dem für viele überraschend guten Abschneiden der einstigen Fußballweltmacht

der 50er-Jahre bei ihrem und seinem Comeback auf der großen europäischen Fußballbühne,

wie Roland Zorn, der frühere FAZ-Fußballchef, beobachtet hat.

Der Europameister von 1996 feierte als Trainer mit den Ungarn ein beachtliches Comeback

Ein paar Tage danach ist ihm seine

Begeisterung über dieses Erlebnis

noch immer anzuhören. Auch wenn

Andreas Möller als Spieler so gut wie

alles gewonnen hat, was es für einen

herausragenden Profi zu gewinnen

gibt, und er im Laufe seiner Karriere

1990 den WM- und 1996 den EM-Titel mit dem Nationalteam sowie

1997 einen Champions League-Tri­

umph, zwei deutsche Meisterschaften

(1995, 1996) und den DFB-Pokalsieg

1989 mit Borussia Dortmund hatte

feiern können, war diese Europa-

meisterschaft in Frankreich noch

einmal etwas ganz Besonderes für

den Frankfurter.

Der 48 Jahre alte Hesse redet

aber, wenn es um die französischen

Wochen mit ungarischer Note geht,

weniger über sich als über die Team-

leistung aller am Unternehmen EURO

beteiligten Fachkräfte aus Budapest

und anderen Städten des Landes

sowie ihren deutschen Fußball­

lehrern, zu denen auch Torwart­

trainer Holger Gehrke gehört. „Es

war eine schöne, intensive Zeit“, sagt

Möller über das Turnier und den

gemeinsamen Weg dorthin, „das ging

ja schon im November nach den

beiden bestandenen Play-off-Spielen

gegen Norwegen mit der erfolg­

reichen EM-Qualifikation los.“

Seitdem präparierten sich Storck

und Möller im engen Handlungs-

und Meinungsaustausch bestmöglich

für ihre EURO-Abenteuerreise. „Unser

Ziel war es, bei diesem Turnier kon-

kurrenzfähig zu sein, und das haben

wir in Frankreich erreicht“, sagt

Möller über eine Mission, die die

Ungarn ohne üppigen Vertrauens­

vorschuss in Angriff nahmen.

Was noch nicht war, das wurde bei

dieser Tour de France etwas. Und

wie! Gruppensieger Ungarn verlor

nicht eines seiner drei ersten Spiele,

besiegte zum Auftakt den höher

eingeschätzten größeren Nachbarn

Österreich 2:0, erkämpfte nach

einem 0:1-Rückstand noch ein 1:1

gegen die zunächst mehr noch als

sie selbst unterschätzten Isländer

und knöpfte auch Portugal mit Super­

star Cristiano Ronaldo vorneweg in

einem spektakulären Duell ein 3:3 ab.

„Das ganze Land ist dadurch auf­

geweckt worden“, sagt Möller beim

Das soll noch

nicht alles

gewesen sein!