CdN Magazin 33 ePaper

42 WE I HNACH T S TOU RN E E N D E R DD R - AU SWA H L CDN - MAG A Z I N 3 3 | 2 017 DDR-Nationalmannschaft erinnert: „Ich glaube, es war 1960. Wir besuchten Casablanca, Rabat und Fes. Ich war richtig selig. Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk!“ Der Stürmer von Carl Zeiss Jena fühlte sich auf seiner ersten „Jahresend-Tournee“ mit der DDR-Elf „wie im Märchen von 1001 Nacht“. Und ganz nebenbei wurde an der nordafrikanischen Küste ja auch noch Fußball gespielt. „Wir haben die Marokkaner und die Tunesier geschla- gen. Das war gar nicht so einfach, „Herrlich war das“, beschreibt Rainer Nachtigall seine Gemütslage, wenn es – mal in der Adventszeit, mal direkt nach den Feiertagen – zum Flughafen ging. Ein Problem? „Nie im Leben! Ich war jung, nicht verheiratet und froh, mal rauszukommen! Aber ich weiß noch, mindestens einmal haben wir sogar einen Weihnachtsbaum mitgenom- men“, sagt der ehemalige Rechtsaußen von Vorwärts Berlin lachend. Auch Peter Ducke kommt ins Schwärmen, wenn er sich an diese Reisen im Winter mit der ZW I S CHEN F E RNWEH & HE I MWEH Weihnachten besinnlich im Kreis der Familie – in den 60er-Jahren war das für DDR-Nationalspieler eher Ausnahme als Regel. Fast in jeder Winterpause wurde der Koffer gepackt und es ging mit der Nationalmannschaft ab in die weite Welt. Das bedeutete: Afrika, Südostasien oder Südamerika statt Pfefferkuchen, Stollen oder Striezelmarkt. Mancher Spieler hat gestöhnt, anderen kam die Abwechslung gerade recht. WE I HNACH T EN

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