CdN Magazin 36 ePaper

D I AGONA L PÄ S S E CDN - MAG A Z I N 3 6 | 2 01 8 50 Martin Max (links) und Olaf Thon in der JVA Herford. Auf diesem Platz hat für Kevin Großkreutz alles angefangen. Lars Stindl ist in unterschiedlichen Projekten sozial engagiert. Dabei ging es, wie Asamoah (40) bei dem intensiven Lehrgangsangebot feststellen konnte, nicht um Hochleis- tungssport, sondern um neue Trainings- methoden für Kinder und Jugendliche sowie um sportpädagogische Weiter­ bildung. „Es war sehr interessant zu erfahren, dass diese Trainerinnen und Trainer mit dem Ansatz ‚Sport für Ent- wicklung‘ in ihren Heimatländern nicht nur Wissen und Kompetenzen, sondern auch eine positive Haltung zum Leben, oft unter schwierigen Bedingungen, vermitteln“, sagte der 43-malige National­ spieler und Vize-Weltmeister von 2002. Lars Stindl engagiert sich als Bolzplatz-Pate Soziale Themen sind für Lars Stindl (30) eine Herzensangelegenheit. Bereits vor fast einem Jahrzehnt hat er in der nordbadischen Stadt Waghäusl, in der er aufwuchs, die Patenschaft für das Projekt „Wir helfen Afrika“ im Hinblick auf die WM 2010 in Südafrika über­ nommen. Seit 2017 ist der vielseitige Offensivspieler Pate der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Und seit Mitte Oktober engagiert sich der Kapitän von Borussia Mönchen­ gladbach nunmehr für die sozialpäda­ gogische Straßenfußballkampagne „De Kull“ in Rheydt, in deren Zentrum ein umzäunter Kunstrasenplatz am Grenz- landstadion steht. „Auf dem Bolzplatz lernt man das Einmaleins des Fußballs. Gerade heutzutage, da es leider viele andere Möglichkeiten gibt, sich abzu- lenken, ohne sich zu bewegen, ist es wichtig, dass die Jugendlichen solche Möglichkeiten haben. Und wenn das dann noch wie hier mit Training strukturiert ist und Trainer an sechs Tagen pro Woche Einheiten auf den Bolzplätzen anbieten, dann ist das ganz, ganz toll“, sagte Stindl beim Start des Projekts in Rheydt. Thon und Max bei jungen Strafgefangenen Olaf Thon, Weltmeister von 1990, und Martin Max, zweifacher Bundesliga-Torschützenkönig, wussten auf Anhieb, dass „wir hier richtig sind“. Hier – das ist die JVA Herford, wo die beiden früheren Nationalspieler im Rahmen der Initiative „Anstoß für ein neues Leben“ der Sepp- Herberger-Stiftung dieser Tage zu Gast waren. Im Rahmen einer besonderen Trainingseinheit mit einer anschließen- den Fragerunde sagte Thon (52): „Als ich jung war, habe auch ich manchmal Mist gebaut, hatte aber das Glück, auch dank meines Umfelds nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Der Fußball kann Euch die Rückkehr in das normale Leben erleichtern.“ Wie Thon, mit Schalke 1997 UEFA-Cup-Sieger, konnte auch Martin Max (50) die jungen Zuhörer mit der einen oder anderen Anekdote zum Schmunzeln, aber auch zum Nach- denken bringen. Kevin Großkreutz hilft in Kemminghausen Die Wurzeln von Kevin Großkreutz (30) befinden sich im Dortmunder Amateur- fußball – und dorthin kehrte der Welt- meister jetzt wieder zurück. Als Profi will Großkreutz nach seinen Stationen in Darmstadt, Stuttgart und Istanbul mit dem KFC Uerdingen den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen – nebenbei aber mischt Großkreutz als Berater und Co- Trainer beim Dortmunder Landesligisten VfL Kemminghausen mit. Gemeinsam mit Trainer Reza Hassani will er den Verein ins sichere Mittelfeld führen.

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