CdN Magazin 25 ePaper - page 38

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AKTUELL IM BLICKPUNKT
CDN-TREFFEN IN LEIPZIG
Berlin. Aus gutem Grund fiel er dem
vorbeikommenden Henning Frenzel
um den Hals, weil sich mit ihm ein
Highlight seiner Karriere verbindet:
„Hier im Zentralstadion haben wir die
damals noch sehr starken Ungarn 1:0
bezwungen. Henning hat das Siegtor
erzielt, das ich ihm mit einem Solo
vorbei an drei, vier Gegenspielern
aufgelegt hatte“, blickte der gebür­
tige Berliner bei diesem launigen und
erinnerungsträchtigen Leipziger Al-
lerlei weit zurück und betonte: „Dass
wir solche und viele andere Szenen
gemeinsam wieder aufleben lassen
können, ist vor allem diesem wunder-
baren CdN-Treffen zu verdanken. Der
Club der Nationalspieler ist wirklich
eine dufte Sache, die sich der DFB
und Wolfgang Niersbach mit dessen
Gründung haben einfallen lassen.“
Wolfgang Tobien
reiche und schnelle Rechtsaußen
konnte nur sieben Länderspiele
absolvieren, da die Politkommis-
sare der DDR an ihm ein besonders
schlimmes Exempel ihrer oftmals so
perfiden Machenschaften exerziert
hatten. Weil er im Urlaub an der Ost-
see angeblich die (west)deutsche
Nationalhymne gesungen haben
soll, wurde er 1969 im besten
Fußballalter von 28 Jahren für fünf
Jahre gesperrt.
„Meine Karriere und für längere Zeit
auch meine Existenz waren damit
zerstört. Meine Wohnung in Berlin
wurde mir weggenommen. Mein Auto
musste ich verkaufen, um überhaupt
über den Winter zu kommen“, er­
klärte Hoge. Der Mann furchtloser,
offener und bisweilen unbequemer
Worte, den alle nur „Jimmy“ nennen,
ist heute Ehrenmitglied bei Union
richter Bernd Heynemann aus Magde­
burg – zu dem Kreis, der an diesem
Abend in der Messestadt den größten
Erfolg des DDR-Fußballs in sich ver-
einigen konnte: die Olympiasieger von
1976. An der Spitze natürlich „Dixie“
Dörner mit seinen 100 Länderspielen
aus Dresden, KonradWeise (86 Länder­
spiele) aus Jena, Lothar Kurbjuweit
aus Jena und Martin Hoffmann aus
Magdeburg mit jeweils 66 Länder-
spielen. Im Kreis der Leipziger waren
sie als „Fremde“ bei diesem Regio­
nalen CdN-Stammtisch ebenso will-
kommen wie andere „Auswärtige“:
Bernd Schneider zum Beispiel, Marko
Rehmer oder Pierre Littbarski, die ja
auch für die DFB-Auswahl große
Verdienste erworben haben.
Oder wie Günter Hoge, der in den
Sechzigern für Union Berlin am Ball
gewesen war. Der einst so trick­
BERND SCHNEIDER, MARKO REHMER
HANS-BERT MATOUL, JOACHIM FRITSCHE
1...,28,29,30,31,32,33,34,35,36,37 39,40,41,42,43,44,45,46,47,...48
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