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AKTUELL IM BLICKPUNKT

DFB -AUSWAHL BEI OLYMPIA 2016 IN BRASILIEN

Ein Highlight haben sie sich für das Ende ihrer Trainertätigkeit aufgehoben. Mit den Olympi-

schen Spielen in Brasilien beendet Silvia Neid (52) nach elf Jahren ihre Aufgabe als Bundes-

trainerin. Danach wird sie als Leiterin der Scouting-Abteilung in der DFB-Direktion Frauen-

undMädchenfußball arbeiten. U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch (65) wird sich imAnschluss

an Olympia 2016 in den Ruhestand verabschieden. Nach knapp 30 Jahren als Vereins- und

DFB-Trainer. Als Spieler war er 1980 Europameister geworden, hatte zudem mit dem Ham­

burger SV drei deutsche Meisterschaften und den Europapokal der Landesmeister gewonnen.

Mit Maximilian Schwartz blickt er zurück auf eine großartige Karriere – und voraus auf sein

letztes Ziel Olympia.

Mit der Operation GOLD wollen Horst Hrubesch und Silvia Neid

ihre erfolgreichen Karrieren auf und neben dem Spielfeld abrunden

Wer Horst Hrubesch kennt, der weiß,

dass er immer nur an den nächsten

Schritt denkt. Daher verschwendet er

noch keinen Gedanken an das Rent-

nerdasein, bevor er seinen Trainerjob

beim DFB noch nicht beendet hat:

„Ich weiß noch nicht, was ich ma-

chen werde und lasse das einfach auf

mich zukommen. Meine Aufgabe ist

noch nicht vorbei. Wir haben uns für

Rio qualifiziert, aber jetzt wollen wir

dort noch ein gutes Ergebnis einfah-

ren. Daher habe ich mir noch keine

Gedanken über die Zukunft nach

Olympia gemacht. Eins kommt nach

dem anderen.“ Einen Schritt nach

dem anderen machen. Von Spiel zu

Spiel denken. Simple Sätze, die zu je-

der Zeit auf Horst Hrubeschs Spieler-

und Trainerkarriere anwendbar sind.

Den ersten großen Schritt machte

der gebürtige Westfale im Alter von

24 Jahren. Recht spät wurde er Fuß-

ballprofi bei Rot-Weiss Essen. Nach

drei Jahren und 80 Toren in 83 Liga­

spielen für die Essener ging es 1978

weiter zum Hamburger SV. Der zwei-

te große Schritt. Gleich in seiner

ersten Saison in Hamburg wurde

Hrubesch Deutscher Meister, 1980

schaffte er den Sprung in den EM-

Kader von Jupp Derwall. „Wir waren

eine sehr junge Mannschaft und neu

formiert. Wir haben einfach von Spiel

zu Spiel gedacht, haben uns reinge-

bissen und an uns geglaubt, das war

der entscheidende Faktor. Wir waren

uns einfach sicher, dass wir jeden be-

siegen können“, so Hrubesch zur

Mannschaft, die in Rom den zweiten

Europameistertitel für Deutschland

holte, nicht zuletzt aufgrund der

beiden Hrubesch-Treffer im Finale

zum 2:1-Erfolg über Belgien. Der gro-

ße Meilenstein in der Karriere des

damals 29-jährigen Mittelstürmers.

Klar, dass es damals Offerten von

europäischen Top-Klubs gab. „Wenn

du zwei Tore in einem EM-Finale

machst, bist du automatisch begehrt.

Damals gab es einige Angebote, unter

anderem aus Italien. Aber das war

für mich kein Thema“, erklärt Hru-

besch. Lieber habe er dem HSV das in

ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen

wollen, anstatt zu wechseln.

„Ich habe meine Karriere immer

schon als großes Privileg gesehen.

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