Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 52 Next Page
Page Background

8

AKTUELL IM BLICKPUNKT

DFB -AUSWAHL BEI OLYMPIA 2016 IN BRASILIEN

den ständigen Austausch mit Trai-

nerkollegen immer wieder neue An-

sätze verinnerlicht hat. Auch die An-

forderungen an die sich wandelnden

Spielergenerationen hat er stets be-

dacht. Von den aktuellen U21-Natio-

nalspielern ließ sich der 65-Jährige

WhatsApp beibringen, um sich den

modernen Kommunikationswegen

nicht zu verschließen. Für den 21-

maligen Nationalspieler ein weiterer

positiver Aspekt an der Arbeit mit

jungen Menschen: „Dadurch bin ich

nicht eingerostet und habe immer

wieder neue Dinge dazugelernt. Nur

wenn man dazulernt, kommt man

auch weiter.“

Dieses besondere Verhältnis zu den

Spielern trägt dazu bei, dass Hru-

besch sein Team nach wie vor er-

reicht und motiviert. Im Anschluss

an die erfolgreiche Olympia-Qualifi-

kation bei der U21-EM 2015 in der

Tschechischen Republik führte er

sein Team mit einer Bilanz von sieben

Dinge von mir einfordern und ich

fordere sie im Gegenzug auf, immer

alles für ihre Entwicklung und den

Erfolg zu tun.“

Ein gegenseitiges Geben und Neh-

men also, bei dem sich der eine auf

den anderen verlassen kann. Bei

dem im Endeffekt aber jeder selbst

für den Erfolg verantwortlich ist:

„Natürlich freue ich mich riesig und

es macht mich stolz, wenn diese

Spieler später Titel mit der A-Natio-

nalmannschaft und ihren Vereinen

gewinnen. Das haben sie selber ge-

leistet, da ist weder der Hrubesch

noch sonst ein Trainer verantwort-

lich. Genau das versuche ich immer

weiterzugeben, dass jeder für seine

eigene Leistung und für sein eigenes

Leben an sich arbeiten muss.“

Dieses ständige Weiterentwickeln

lebt Hrubesch selbst vor. Nicht nur

auf fußballerischer Ebene, auf der er

durch Hospitationen im Ausland und

Coach verlassen können: „Das haben

die Spieler über die Jahre auch im-

mer so angenommen. Sie wussten,

dass sie mich Tag und Nacht anrufen

konnten, wenn es Probleme gab, und

ich bin dann in Einzelfällen sogar zu

ihnen gefahren.“

Der Trainer Horst Hrubesch wird in

den Medien oft als Vaterfigur für

seine Spieler bezeichnet. Vor allem

im Zusammenhang mit der so­

genannten „Goldenen Generation“,

mit der er 2009 den Europameister-

schafts-Titel in Schweden gewann.

Das Gerüst jenes U 21-Jahrgangs

bildeten die späteren Weltmeister

Manuel Neuer, Jérôme Boateng,

Benedikt Höwedes, Mats Hummels,

Sami Khedira und Mesut Özil. Hru-

besch selbst beschreibt das Verhält-

nis zu seinen Spielern jedoch anders:

„Ich würde das Verhältnis nicht mit

dem von Vater und Sohn vergleichen.

Es ist eher das Verhältnis von gleich-

berechtigten Partnern. Sie können

DOPPEL-TORSCHÜTZE IM FINALE

GEGEN BELGIEN: HRUBESCH SCHOSS

DAS NATIONALTEAM 1980 IN

ITALIEN ZUM ZWEITEN EM-TITEL.