CdN Newsletter 19 - page 49

49
IN MEMORIAM
im Pokalspiel gegen den VfL Köln 99
beim 1. FC Köln an Stelle des ver-
letzten Torwarts Günther Klemm
den Job zwischen den Pfosten
übernahm. Neben dem Vorstoß ins
Halbfinale bei der WM in Schweden
erinnerte sich Georg Stollenwerk
besonders gern an die Olym­
pischen Spiele 1952 in Helsinki mit
der deutschen Amateurnational-
mannschaft. „Es war wunderbar,
im Olympischen Dorf zu wohnen
und so viele große Sportler kennen­
gelernt zu haben“, sagte er einmal
im Rückblick. Beim 1. FC Köln
wuchs Stollenwerk, der 1962 den
Gewinn des Deutschen Meister­
titels mitfeiern konnte, im Endspiel
gegen Nürnberg (4:0) aber nicht
zum Einsatz kam, in 239 Oberliga­
spielen (41 Tore) und 14 Endrun-
denspielen bis 1963 zu einer Ver-
einslegende empor. Verstärkt
durch die später erfolgreiche Tätig-
keit als langjähriger Trainer der
FC-Amateure und Reservemann-
schaft. „Er war einer der großen
FC-Spieler vor meiner Generation.
Ich bin sehr traurig, weil ich unter
ihm trainiert habe“, reagierte der
Kölner Ex-Nationalspieler und
Weltmeister von 1974, Bernd Cull-
mann, auf Georg Stollenwerks Tod
am 1. Mai.
(wt)
WM 1958, bei er sogar als Ersatz
für Stammtorwart Fritz Herkenrath
vorgesehen war, falls dieser wäh-
rend eines Spiels ausfallen sollte
(ein Tausch der Torhüter im Verlauf
der 90 Minuten war damals noch
nicht erlaubt), absolvierte er alle
sechs Turnierspiele als rechter
Verteidiger. Den Nachweis für seine
Qualifikation als Torwart lieferte er
offiziell im Dezember 1958, als er
nochmals 39 Punktspiele für
SC Dynamo Berlin, ehe zwei miss-
lungene Meniskusoperationen ihn
1962, inzwischen bei Dynamo
Hohenschönhausen, zwangen, mit
dem Fußball auf höchstem Niveau
aufzuhören. Zwölf Länderspiele
bestritt der kampfstarke Stopper
bis 1957, seit 1956 auch als Kapitän
der DDR-Auswahl. Bis 1990 war
der Haudegen, der trotz seiner
rustikalen Spielweise nie vom Platz
gestellt worden war, als Trainer
im Nachwuchsbereich beim BFC
Dynamo Berlin tätig. Kurz vor sei-
nem 85. Geburtstag starb Herbert
Schoen in Berlin.
* * *
Als
GEORG STOLLENWERK
1953
zum 1. FC Köln kam, hatte er seine
ersten vier Länderspiele schon hin-
ter sich. Als Halbstürmer und blü-
tenreiner Amateur der SG Düren 99
in der 2. Liga West. Jener Verein
am Rande der Nordeifel, der mit
Karl-Heinz Schnellinger einen
weiteren Großen im deutschen
Fußball hervorgebracht hat. Mit
Schnellinger bestritt der Allround-
könner Stollenwerk, der beim
1. FC Köln im Laufe der Jahre zum
Abwehrspieler umgeschult wurde,
denn auch etliche seiner insgesamt
23 A-Länderspiele. Während der
HERBERT SCHOEN
GEORG STOLLENWERK
1...,39,40,41,42,43,44,45,46,47,48 50,51,52