42
AKTUELL IM BLICKPUNKT
REGIONALER CDN-STAMMTISCH IN BERLIN
Patzke, Bobic und
die Magie Berlins
Stimmungsvolles Regionaltreffen beim Club der Nationalspieler im Olympiastadion
In München ist er seit langer Zeit zu
Hause. Doch seine Heimat ist Berlin.
Auch nach so vielen Jahren zieht es
ihn immer wieder dorthin. So ist
Bernd Patzke wie automatisch stets
zur Stelle, wenn der Club der Natio-
nalspieler (CdN) zu seinen Zusam-
menkünften vor allem nach Berlin
einlädt. Klar, dass der inzwischen
73-jährige einstige Verteidiger von
internationaler Klasse auch diesmal
dabei war.
„In Berlin bin ich geboren und habe
dort vor sechs Jahrzehnten meine
Fußball-Laufbahn bei Minerva 93
begonnen, ehe ich über Standard
Lüttich und 1860 München mit 26
Jahren schließlich bei Hertha BSC
ankam“, sagt Patzke und betont, dass
er „der erste Münchner ,Löwe‘ war,
der 1966 zu einem WM-Turnier fuhr,
und vier Jahre später dann der erste
Berliner gewesen ist, der Hertha BSC
bei einer WM-Endrunde, 1970 in
Mexiko, vertrat“.
Es versteht sich von selbst, dass
Bernd Patzke an diesem Abend im
Olympiastadion immer wieder auf
das 50. Jubiläum des denkwürdigen
WM-Endspiels 1966 gegen England
mit dem ominösen Wembley-Tor an-
gesprochen wurde. Zum Beispiel von
dem 30 Jahre jüngeren Marko Reh-
mer, einem Ur-Berliner und ebenfalls
einem Verteidiger von großer Klasse,
der bei Hertha BSC seine beste Zeit
erlebt hatte. „Wir beiden Berliner sind
ganz knapp an einem ganz großen
Erfolg vorbei gelaufen“, sagte Rehmer,
der Vizeweltmeister von 2002, zu
Patzke, demVizeweltmeister von 1966.
Es sind Begegnungen wie diese zwi-
schen Protagonisten, die zwei, drei
und manchmal noch mehr Spieler-
Generationen trennen, welche den
besonders verbindenden Charme
dieser Zusammenkünfte im CdN
ausmachen. Oder wie diesmal am
Ostersamstag der spezielle Flair
Berlins. „Berlin lässt mich einfach
nicht los“, sagte Patzke.
Ähnlich geht es Fredi Bobic, der
gleich nach seiner Geburt in Slo
wenien nach Stuttgart kam und
vielen eigentlich als „Überzeugungs
schwabe“ gilt. Jetzt aber verriet der
Sie waren wie Arne Friedrich, Otto Fräßdorf, Andreas Thom und Günter Hoge für Hertha BSC,
für Vorwärts, BFC Dynamo und Union Berlin am Ball. Zahlreiche Länderspiele haben sie für
den DFB und den DFV der früheren DDR absolviert. Jetzt trafen sie sich – zusammen mit
einstigen Kollegen aus der näheren und weiteren Umgebung Berlins – zum stimmungsvollen
Wiedersehen in der Hauptstadt. Beim Regionalen CdN-Stammtisch im Rahmen des Klassikers
Deutschland gegen England im Olympiastadion.