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2016 ist der DFB bei Olympia erstmals mit einem Männer- UND einem Frauenteam vertreten.

Im vom 4. bis 20. August stattfindenden Turnier müssen die Spieler der Männer-Auswahl nach

dem 1. Januar 1993 geboren sein. Zusätzlich können drei ältere Akteure eingesetzt werden.

Trainer Horst Hrubesch (65) hofft bei seiner Abschiedstour, seine Jungs als Turnierteam

zu präsentieren und will mit ihnen versuchen, erstmals in der Olympia-Historie des DFB das

Finale zu erreichen und „das Endspiel dann auch zu gewinnen.“

Kampf um Medaillen: Zum 9. Mal seit 1912 ist die Männer-Auswahl des DFB bei Olympia dabei

Deutschland eine Turniermann-

schaft! Bei WM- und EM-Endrunden

hat die jeweilige Auswahl des Deut-

schen Fußball-Bundes dieses Etikett,

von wenigen Ausnahmen abgesehen,

in der Regel gut bis imponierend be-

stätigt. Vier globale und drei konti-

nentale Titel unterstreichen dies ein-

drucksvoll. Bei Olympischen Spielen

dagegen trat das Männer-Team des

DFB als Turniermannschaft nur ein-

mal positiv in Erscheinung, als es

1988 nach vielversprechendem Tur-

nierverlauf unglücklich und ganz

knapp den Eintritt ins Finale verpasst

hatte und in Seoul schließlich im

Spiel um Platz drei mit dem 3:0-Sieg

über Italien Bronze als erste und

bislang einzige Medaille gewann.

Allein schon die Qualifikation für das

olympische Fußballturnier stellt sich

aus Sicht des DFB als ein in der Ver-

gangenheit eher glückloses bis nega-

tives Unterfangen dar. 28 Jahre hat

es gedauert, in denen sechs Olym­

pische Spiele ohne männliche DFB-

Beteiligung stattfanden, ehe sich die

U21-Nationalmannschaft unter Trai-

ner Horst Hrubesch durch den Halb­

finaleinzug bei der EM im vergan­

genen Jahr mal wieder für Olympia

qualifizieren konnte.

Wenn vom 4. August an in Brasilien

zum 24. Mal seit 1908 um die Me­

daillen Fußball gespielt wird, ist der

DFB erst zum neunten Mal dabei.

1972 profitierte die von Trainer Jupp

Derwall geführte Amateur-Natio-

nalmannschaft des DFB vom Status

als Veranstalter der Spiele und war

automatisch qualifiziert, schied aber

mit dem späteren Weltmeister Uli

Hoeneß, dem späteren Erfolgs­

trainer Ottmar Hitzfeld sowie zu-

künftigen A-Nationalspielern wie

Manfred Kaltz, Ronnie Worm, Klaus

Wunder und Bernd Nickel in der

Zwischenrunde aus. Dabei verlor die

DFB-Auswahl das entscheidende

Spiel gegen die DDR mit 2:3. Die

Tore erzielten Jürgen Pommerenke,

Joachim Streich und Eberhard Vogel

für das Sieger-Team, die Gegen­

treffer gelangen vor 80.000 Zu-

schauern Hoeneß und Hitzfeld.

Zwölf Jahre später wurde sie, zu-

nächst nicht qualifiziert, nach dem

Boykott der Ostblockländer für

Olympia in Los Angeles nachnomi-

niert und erreichte unter Trainer

Erich Ribbeck mit Andreas Brehme

und Guido Buchwald, die sechs Jahre

danach Weltmeister werden sollten,

immerhin das Viertelfinale.

Die Olympia-Historie des deutschen

Fußballs begann 1912, als die Natio-

nalmannschaft des DFB mit 22 Spie-

lern, aber ohne Trainer, nach Stock-

holm gereist war. Gleichwohl begann

das erste „Pflicht-Länderspiel“ der

DFB-Geschichte gegen Österreich

BRONZE 1988

als einzige Ernte