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AKTUELL IM BLICKPUNKT

REGIONALES CDN-TREFFEN „AUF SCHALKE“

Erinnerungen und Episoden wie diese

sind es, die den Zusammenkünften

der Alt-Internationalen ihren beson-

deren Charme verleihen und damit

deren Richtigkeit und Wichtigkeit

zusätzlich unterstreichen.

Totale Einigkeit herrschte denn auch

auf Schalke beim Urteil über die

grundsätzliche Bedeutung dieses

Clubs. „Eine ganz prima Sache“, so

Fichtel. „Eine tolle Idee, ich komme

immer wieder sehr gerne“, so Helmut

Kremers, der Weltmeister von 1974,

der aber wegen seiner damaligen

Reservistenrolle nicht als solcher

bezeichnet werden will. „Eine fantas-

tische Einrichtung, dieser Club, den

ich nicht missen möchte“, sagte

Bongartz. „Absolut vorbildlich, was

beim CdN geschieht“, erklärte Willi

Schulz.

Kein Wunder, dass DFB-Präsident

Reinhard Grindel seine Premiere

beim Club der Nationalspieler mit

dem Versprechen auf weitere Besu-

che abschloss: „Ich freue mich schon

auf die nächsten Zusammenkünfte

und ganz besonders auf das große

Jahrestreffen 2017, egal wo es statt-

finden wird.“

Wolfgang Tobien

kam der Uli (Hoeneß, Anm. d. Red.)

dran, mit dem ich damals das Zimmer

teilte. Was hätten wir ein Fass auf­

machen können, wenn er getroffen

hätte, anstatt den Ball in den Nacht-

himmel von Belgrad zu schießen. So

musste ich ihn die ganze Nacht mit

wohlmeinenden Worten trösten.“

Oder Olaf Thon. Der nicht gerade als

körperlicher Riese aufgefallene eins-

tige Offensivkünstler erzählte, wie

ihm bei der EM 1988 beim 2:0-Sieg

gegen Dänemark sein einziges Kopf-

balltor gelang. „Ausgerechnet hier auf

Schalke im damaligen Parkstadion.“

Klaus Fichtel: „CdN ist

eine ganz prima Sache“

Drei WM-Turniere hat Willi Schulz im

Verlauf seiner 66 Länderspiele ab­

solviert. Allerdings nie eine EM-End-

runde. „Vor allem deswegen, weil wir

1967 mit dem blamablen 0:0 beim

damaligen absoluten Fußballzwerg

Albanien in der Qualifikation kläglich

gescheitert waren und für das wohl

schlimmste EM-Debakel überhaupt

gesorgt hatten. An uns Abwehrspie-

lern lag das aber nicht, unsere hoch-

karätigen Offensivspieler hatten die

besten Chancen verballert“.

DFB-Sportdirektor Hansi Flick oder

der frühere U 21-Nationalspieler

Bernd Dierßen hinzugesellten. Und

auch Manni Kreuz, eine Schalker

Legende aus jenem Team um Berni

Klodt, das 1958 mit einem Kreuz-Tor

beim 2:0 im Endspiel gegen den Ham-

burger SV den letzten deutschen

Meistertitel für SO4 geholt hatte.

Auch Ex-Präsident Wolfgang Niers-

bach, der die CdN-Gründung 2006

initiiert hatte, sagte kurz „Guten Tag“

und wurde dabei unter anderem von

Olaf Thon herzlich umarmt. Sie alle

staunten, als beim Gedankenaus-

tausch zwischen Schulz und Schulz

der 23 Jahre jüngere Michael ge-

stand, dass World-Cup-Willi einst

sein großes Vorbild war, von dem er

als neunjähriger Bub sein allererstes

Autogramm erhielt.

Natürlich spielte aus aktuellem An-

lass die Europameisterschaft eine

zentrale Rolle in den vielen Gesprä-

chen. Vergangene Endrunden, wie

zum Beispiel 1976 in Jugoslawien,

wobei Hannes Bongartz diese Anek-

dote zum Besten gab: „Beim Elf­

meterschießen im Endspiel gegen die

Tschechoslowaken hatte ich meinen

Elfmeter sicher verwandelt. Nach mir

GRUPPENBILD MIT PRÄSIDENT: MICHAEL SCHULZ, HANNES BONGARTZ, HELMUT KREMERS, OLAF THON, WILLI SCHULZ,

REINHARD GRINDEL, HANS TILKOWSKI, KLAUS FICHTEL, DIETHELM FERNER, HANSI FLICK (VON LINKS).