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DIAGONALPÄSSE
1977 nach Frankreich übergesie-
delt, wo er als Spieler und Trainer
sowie als Nationalcoach von Ga-
bun, Niger und Burkina Faso Karri-
ere machte. „Wie sehr die Fußball-
Kultur Deutsche und Franzosen
verbindet, das weiß wohl kaum
einer besser als Gernot Rohr.
Wenn in seiner Brust zwei Herzen
für den Fußball schlagen, dann ist
wohl eines deutsch und eines
französisch“, sagte Steinmeier.
Als weitere Laudatoren traten bei
der Veranstaltung im Auswärtigen
Amt der EM-Torschützenkönig
von 1976 und Ikone von Girondins
Bordeaux, Dieter Müller, sowie
der DFB-Ehrenspielführer und
CVN-Vorsitzender Uwe Seeler auf.
2015 waren Jürgen Klinsmann
(Hauptpreis), Thomas Hitzlsperger
(Ehrenpreis) und Mesut Özil
(Publikumspreis) ausgezeichnet
worden.
FUSSBALL.DEmit
Saison der Rekorde
Rund zwei Jahre nach dem Re-
launch gehen die Abrufzahlen von
FUSSBALL.DE weiter steil nach
oben. Das Portal des deutschen
Amateurfußballs blickt auf die
erfolgreichste Saison seiner Ge-
schichte zurück und verzeichnete
zum Beispiel im April mehr als
34 Millionen Seitenbesuche und
knapp 440 Millionen Klicks in
Web und App. Das bedeutete
Rekord und eine Verdopplung ge-
genüber dem April 2015. Ins
gesamt liegen die Werte 2016
um 60 Prozent über denen des
Vorjahres – und das, nachdem
2015 bereits ein Rekordjahr war.
Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizeprä
sident Amateure, sagt: „Die hohen
Zugriffszahlen unterstreichen,
wie richtig und wichtig es ist,
den Amateurfußball angemessen
und professionell darzustellen.“
DFB-Mediendirektor Ralf Köttker
ergänzt: „Diese positive Entwick-
lung ist Bestätigung und zugleich
Motivation für uns. Wir wollen
noch besser werden, die Wünsche
der User sind uns dabei extrem
wichtig.“
Welch eine sensationelle Erfolgsstory für Thomas Doll! Am 19. Dezember
2013 übernahm der einstige Nationalspieler, der nach der Wiedervereini-
gung 18 Länderspiele für den DFB und zuvor 26 für die DDR absolviert
hatte, den ungarischen Erstligisten Ferencvaros Budapest als Trainer auf
dem fünften Tabellenplatz und führte danach den Rekordmeister mit einer
Serie von neun Siegen aus neun Spielen bis zum Saisonende noch auf
Rang drei. Als jetzt am Schluss der Spielzeit 2015/16 Zwischenbilanz
unter seine Arbeit in Budapest gezogen wurde, stellte sich das Fazit
geradezu atemberaubend dar: Nach zwölf Jahren war Ferencvaros bereits
sechs Spieltage vor Schluss erstmals wieder ungarischer Meister ge
worden. Mit dem Gewinn des Landespokals im Endspiel gegen den
Stadtrivalen Ujpest am 7. Mai hatte der Traditionsklub zudem erstmals
seit 2004 auch das Double geschafft.
Klar, dass der in Malchin geborene einstige Offensivkünstler, der am Ende
seiner ersten kompletten Saison bei Ferencvaros 2015 bereits den Pokal,
den Liga-Pokal und Super-Cup gewonnen hatte, jetzt zu Ungarns „Trainer
des Jahres 2016“ gekürt wurde. „Fünf Titel in zweieinhalb Jahren, das
hört sich doch gar nicht so schlecht an“, bilanziert der Vize-Europameister
von 1992 seine bisherige Arbeit in Ungarns Hauptstadt und sagt: „Ich habe
hier mein Trainerglück gefunden. Budapest ist eine traumhafte Stadt und
bei Ferencvaros sind die Arbeitsbedingungen dank absoluter Top-Struk
turen im Verein geradezu sensationell.“ Daneben vergisst der frühere
Bundesliga-Coach des Hamburger SV und von Borussia Dortmund nicht
auf die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit seinem „Dauer-Assistenten“
Ralf Zumdick hinzuweisen.
So ist es kein Wunder, dass „derzeit intensive Gespräche mit dem Verein
laufen, meinen bis 2017 datierten Vertrag bis 2019 zu verlängern“. Zumal
das deutsche Element bei Ferencvaros in der kommenden Saison noch
verstärkt wird: Der frühere U21-Nationalspieler Theo Schneider wird dann
als Nachwuchskoordinator an der Donau arbeiten. Und damit noch nicht
genug: Mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der seit etlichen
Jahren seinen festen Wohnsitz in Budapest hat und „sich hier ebenfalls
sauwohl fühlt, treffe ich mich immer wieder mal zum Abendessen“.
Wolfgang Tobien
DEUTSCHES ERFOLGSGESPANN IN UNGARISCHEN DIENSTEN: THOMAS DOLL
UND RALF ZUMDICK AUF DER TRAINERBANK VON FERENCVAROS BUDAPEST.
Thomas Dolls Erfolgsstory in Ungarn:
„In Budapest mein Glück gefunden“