schen gaben keinen Schuss mehr ab.
Sie waren des Kriegs müde. Sie reich-
ten uns Zigarren und Zigaretten.
Ich gab ihnen eine Le Petit Parisien
und bekam dafür im Tausch eine
deutsche Zeitung.“ Man schüttelte
Hände, zeigte einander Bilder aus der
Heimat, Fotos von Frau und Kindern.
Man war Mensch.
„Unter unseren Uniformen waren wir
alle dieselben“, berichtet Bobby
Charlton, „wir tranken dasselbe Bier
aus denselben Bechern.“
Und plötzlich spielten sie auch das-
selbe Spiel. Der bayrische Ober
gefreite Bastian Schweinsteiger er-
in Rufweite zueinander. „Hundert
tausende waren schon gefallen“,
schildert Didier Deschamps die
Situation.
Der englische Soldat Bobby Charlton
schildert: „Wir hören, wie die Deut-
schen singen, Musik hören, lachen.“
„Sie haben uns Grüße zugerufen“,
erinnert sich Soldat Wayne Rooney,
„in gutem Englisch.“
Wie der deutsche Soldat Paul Breitner –
er schreit hinüber zum Feind: „Hey,
Tommy! Happy Christmas, Tommy!“
So ging es los. Dann stiegen sie aus
ihren Gräben. Der französische Gre-
nadier Hugo Lloris erzählt: „Die Deut-
jenes ersten Kriegsjahrs. Fast eine
Million Soldaten waren schon gefal-
len, aber mitten in der blutigen Bar-
barei geschah dieses Wunder der
Menschlichkeit. Ohne ihre Generäle
zu fragen, verließen die Soldaten auf
beiden Seiten der Front ihre Gräben.
Wie es sich ergab? Die UEFA hat die
Vorfälle in einem Video rekonstruiert.
Die Rolle der Soldaten übernehmen
britische, französische und deutsche
Fußballstars von gestern und
heute – und das Drehbuch, die Dia
loge basieren auf alten Feldpost
briefen. Sie erzählen, wie sie zu-
nächst in ihren Schützengräben
Weihnachten feierten, kaum hundert
Meter voneinander entfernt. Man lag