Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  12 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 12 / 52 Next Page
Page Background

12

AKTUELL IM BLICKPUNKT

„DIE MANNSCHAFT“ MIT VERÄNDERTEM SPIELKONZEPT

dringen. „Meine Mannschaft zählt

fußballerisch zu den Allerbesten der

Welt“, lobte er einerseits, mahnte

andererseits aber mehr Zielstrebig-

keit an: „Was unser Spiel ausmacht,

ist jetzt auch die Effizienz. Und da

hatten wir Defizite.“

So vollzieht sich im Vierjahresturnus

der WM-Turniere in der deutschen

Nationalmannschaft während der

Löw-Ägide abermals ein steter stilis-

tischer Wechsel, der nicht unbedingt

radikal ausschaut, aber doch eine

richtungweisende Kraft spiegelt. Be-

geisterten die Deutschen bei der WM

in Südafrika mit ihrem forschen Um-

schaltspiel, gekrönt durch die deut­

lichen Siege über England im Achtel­

finale (4:1) und Argentinien im

Viertelfinale (4:0), ehe sie im Halb­

finale am späteren Weltmeister

Spanien scheiterten (0:1), spielte

Deutschland vier Jahre später in

durchschaubare Positionsspiel der

Deutschen vertikal zu schärfen: mit

langen und kurzen Pässen in die Tiefe

des Raums, mit Abschlüssen aus der

Distanz oder dem Strafraumgetüm-

mel, mit der strategischen Leitung

der Offensivaktionen, die schon bei

den bisherigen WM-Qualifikations-

spielen erheblich umstandsloser,

direkter und besser auf den Punkt

gebracht wirkten als während der EM.

„Was unser Spiel ausmacht,

ist jetzt auch die Effizienz“

Damals durfte sich die DFB-Auswahl

viel Lob für ihren technisch hoch­

wertigen Fußball anhören. Gleichwohl

war die 0:2-Niederlage im Halbfinale

gegen den spielerisch unterlegenen

Gastgeber Frankreich für Joachim

Löw kurz vor seiner Vertragsverlän-

gerung als Bundestrainer bis 2020

das Zeichen, auf Veränderungen zu

Torhüter Manuel Neuer zum Beispiel,

Schweinsteigers Nachfolger als Ka-

pitän, die Münchner Abwehrspieler

und Aufbauhelfer Mats Hummels

und Jérôme Boateng, der defensive

Mittelfeldspieler Sami Khedira von

Juventus Turin, der jederzeit originel-

le und als Offensivkraft unentbehr­

liche Münchner Kollege Thomas

Müller oder der Wolfsburger Stürmer

Mario Gómez. Und natürlich Kroos

und Özil, seit der WM 2010 Stamm-

spieler in Löws Mannschaft.

Auf dem Weg zum nächsten Turnier-

Highlight in Russland wird sich die

neue Hierarchie in der Nationalmann-

schaft herausbilden, in der Kroos und

Özil eine neue, spielbestimmende

Rolle übernehmen sollen: bei ihren

kreativen und zielgerichteten Aufträ-

gen als Achter und Zehner. Die beiden

sind dazu auserkoren, das bei der

zurückliegenden EM eine Spur zu

NEUAUSRICHTUNG DES SPIELKONZEPTS IM HINBLICK AUF DIE WM 2018: ABWEHRSPIELER UND „AUFBAUHELFER“

MATS HUMMELS (LINKS) SOWIE MITTELFELD-STRATEGE TONI KROOS SPIELEN DABEI EINE ZENTRALE ROLLE.