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Schweinsteiger und Co. nicht so ohne
weiteres in den verdienten Länder-
spiel-Ruhestand gehen lassen.
So schwer es einem fällt, nach so
langer Zeit im Nationalteam aufzu
hören, so schön ist es, wenn man da-
rüber selbst entscheiden kann. Ohne
durch eine schwere Verletzung oder
den Druck der Öffentlichkeit dazu
gezwungen zu werden. Lieber etwas
früher, ohne Zwang und unaufgefor-
dert, als am Ende zu spät!
Herzliche Grüße
Euer
Uwe Seeler
CdN-Vorsitzender
Löhr oder Horst Wolter zurücktraten.
Stattdessen rückten Paul Breitner,
Uli Hoeneß, Rainer Bonhof, Bernd
Cullmann, Bernd Hölzenbein, Jupp
Heynckes, Herbert Wimmer, Heinz
Flohe und vor allem auch Jürgen
Grabowski, der 1970 ja noch als
(ausgezeichneter) Joker in Erschei-
nung getreten war, ganz stark in den
Blickpunkt und sorgten für großar
tige Perspektiven Richtung EM 1972
und WM 1974.
Jeder Rücktritt
auch eine große Chance
Noch rosiger stellt sich die Situation
heute dar nach den sofortigen oder
zeitversetzten Rücktritten der Welt-
meister von 2014. Zuletzt zeigte sich
ja bei Olympia in Rio, welch wunder-
bare Talente aus den Nachwuchsleis-
tungszentren und den U-Mannschaf-
ten heranwachsen. Wäre es nicht so,
hätten Jogi Löw und der DFB Lahm,
abhängig. So war es bei mir, als ich
1970 nach der WM in Mexiko und
dem erfolgreichen Spiel um Platz
drei mit 35 Jahren zurücktrat, zumal
wir ja fast alle zu jener Zeit auch noch
einen zweiten Beruf hatten.
Unabhängig davon aber muss festge-
halten werden, dass jeder Rücktritt
nicht nur mit einem gewissen Bedau-
ern einhergeht, sondern dass er auch
eine große Chance mit sich bringt.
Die Chance nämlich für junge groß
artige Talente und für hochquali
fizierte Spieler, die bis dahin in der
Nationalmannschaft noch nicht so
richtig zum Zug kamen, nunmehr
aber eine wichtige Rolle beim Neu-
aufbau oder beim Anvisieren weiterer
Erfolge spielen können.
So war es damals bei mir, als zu
sammen mit mir nach der WM 1970
Karl-Heinz Schnellinger, Willi Schulz,
Bernd Patzke, Max Lorenz, Hannes