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DIAGONALPÄSSE / IN MEMORIAM
verwirklichen. Den Kindern will
ich zeigen, dass sie es schaffen
können. Für viele von ihnen ist
der Fußball die einzige Hoffnung.“
DFB-Integrationspreis
für Jérôme Boateng
Einen Bambi für sein soziales
Engagement hat er bereits be­
kommen. Zusammen mit dem
Hertha-Profi Änis Ben-Hatira
erhielt der Nationalspieler und
gebürtige Berliner diese Aus­
zeichnung kürzlich für seinen
Einsatz als Schirmherr des Ver-
eins Mitternachtssport Berlin, der
zudem den DFB- und Mercedes-
Benz-Integrationspreis erhielt.
Inzwischen ist der Profi des
FC Bayern München, der früher
selbst auf Bolzplätzen in Berliner
Straßen kickte, zum Botschafter
für die UNESCO ernannt worden.
Im Rahmen des Projekts „Living
a dream“ unterstützt Jérôme
Boateng im Vorfeld der WM in
Brasilien als „Patron of Hope“
arme Kinder in Rio de Janeiro.
Um diesen Kindern eine sportliche
und pädagogische Ausbildung zu
ermöglichen, spendete er 20.000
Euro und erklärte: „Ich weiß, wie
schwer es ist, sich einen Traum zu
„Ein Spieler der internationalen
Extraklasse.“ So fasste Hans Schä-
fer, einer der „Helden von Bern“,
Jupp Röhrigs große fußballerische
Qualitäten zusammen. Schäfer und
Röhrig, dieses Duo war beim 1. FC
Köln in den 50er-Jahren ein kon­
geniales Gespann auf der linken
Angriffsseite. „Ohne Jupp wäre ich
nie das geworden, was ich später
war. Seinen genialen Pässen hatte
ich 80 Prozent meiner Tore zu ver-
danken“, betonte Schäfer, der Welt-
meister und langjährige Kapitän
des 1. FC Köln, als er am 12. Fe­
bruar von Jupp Röhrigs Tod nach
dessen langer Krankheit erfuhr.
„Ich verliere einen guten Freund und
der 1. FC Köln einen großartigen
Menschen und tollen Fußballer.“
241 Oberligaspiele (35 Tore) be-
stritt Röhrig, der seine Fußballlauf-
bahn bei Germania Zündorf be­
gonnen hatte, zwischen 1950 und
1960 für die Kölner. Als Sepp Her-
berger den Halblinken 1950 beim
ersten Nachkriegsländerspiel ge-
gen die Schweiz in der 88. Minute
einwechselte, war er in seinem
ersten von zwölf Länderspielen
der erste Nationalspieler des 1. FC
Köln. Weitaus mehr Länderspiele
verhinderte die Tatsache, dass er
auf seiner Position Fritz Walter vor
sich hatte sowie seine sensiblen
Muskeln und Sehnen. „Ich war
schon für den WM-Kader 1954
nominiert, als ich mir beim Ab-
schlusstrainingslager in Grünwald
eine Achillessehnenverletzung zu-
zog“, nannte der technisch bril­
lante Spielmacher als Grund für
den wohl größten sportlichen
Schicksalsschlag seiner Karriere.
Wie der Weltmeistertitel so blieben
ihm auch die nationalen Titel im
DFB-Pokalfinale 1954 (0:1 gegen
VfB Stuttgart) und im Endspiel um
die Deutsche Meisterschaft 1960
(2:3 gegen den Hamburger SV) ver-
wehrt. Großen Erfolg hatte Jupp
Röhrig dagegen als langjähriger
Trainer der FC-A-Jugend, die er
1971, unter anderem mit den spä­
teren Nationalspielern Herbert
Neumann und Harald Konopka,
zum deutschen Meistertitel führte.
wt
TRÄGER DES INTEGRATIONSPREISES: JÉRÔME BOATENG (RECHTS).
Wir trauern um Josef „Jupp“ Röhrig (88), der am
12. Februar 2014 in Köln-Porz gestorben ist.
JOSEF „JUPP“ RÖHRIG
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44