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AKTUELL IM BLICKPUNKT
DER WM-TITEL 2014 UND DIE FOLGEN
Nach dieser WM geht es mir richtig gut. Ich freue mich riesig, kann und muss der Mannschaft
von Herzen gratulieren, dass sie den vierten Stern geholt hat. Fantastisch! Davon haben wir
doch alle geträumt. Ich habe Wolfgang Niersbach nach dem grandiosen 7:1 gegen Brasilien
spontan angerufen und ihn gebeten, den Jungs meine Glückwünsche auszurichten.
Besser konnten sie unseren Fußball nicht vertreten. Vor allem auch im Endspiel gegen die
wirklich starken Argentinier.
HANS SCHÄFER
– der älteste Weltmeister und „Held von Bern“
über die Zukunft des aktuellen Weltmeisters
Es wurde Spitzenfußball geboten mit
allen Anforderungen der heutigen Zeit.
Hohes Tempo, Kombinationsfußball,
spieltechnisch super, packende Zwei-
kämpfe, alles was man sich wünscht.
Natürlich hatten wir auch etwas
Glück, als die Argentinier einige Male
frei vor unserem Tor standen, es aber
nicht getroffen haben. Dafür hat
Mario Götze gezeigt, wie es geht: mit
der Brust den Ball annehmen, auf den
linken Schuh abtropfen lassen und
mit dem eigentlich schwächeren Fuß
ins lange Eck knallen.
Das Finale habe ich mir, wie alle
Spiele, zu Hause angeschaut. Da
muss ich meine Ruhe haben, um
genau zu analysieren, was passiert.
Das i-Tüpfelchen wäre für mich ge-
wesen, wenn noch der Poldi seinen
Einsatz bekommen hätte. Als wir
Mitte der zweiten Halbzeit immer
noch kein Tor geschossen hatten,
dachte ich mir, jetzt müssen Podolski
oder Schürrle rein. Weil beide Typen
sind, die sofort nach ihrer Einwechs-
lung in der Lage sind, mit Vollgas den
Torerfolg zu suchen. André Schürrle
kam ja auch. Dann hat Löw aber
Mario Götze gebracht anstatt den
Poldi. Und was macht der Götze? Er
macht das entscheidende Tor! Also
hat Jogi Löw auch in diesem Fall
alles richtig gemacht.
Dieser vierte Stern, er offenbart die
Klasse einer Mannschaft, die nicht
nur vom Alter her großartige Per
spektiven hat. Wir haben eine gute
Mischung aus fabelhaften Fußbal-
lern, die mannschaftsdienlich aus
gerichtet sind, die bereit sind, alles zu
geben, die konditionell stark, tech-
nisch exzellent und charakterlich
total in Ordnung sind. Nach 20 Jah-
ren wieder die Nr. 1 in der Weltrang-
liste, das ist für dieses tolle Team die
logische Folge ihrer großartigen
Gesamtleistung bei der WM 2014 in
Brasilien.
Für mich gab es keine Frage, dass
Jogi Löw weitermachen muss.
Warum hätte er aufhören sollen?
Ich war anfangs kein Freund von
ihm, das gebe ich offen zu, weil ich
zunächst nicht klar kam mit der
einen oder anderen seiner Maß
nahmen. Doch er hat mich eines
Besseren belehrt und mich mit sei-
ner Arbeit 100-prozentig überzeugt.
Mit ihm können wir in zwei Jahren
den EM-Titel in Frankreich und
danach dann 2018 in Russland den
fünften Stern vom Himmel holen.
2018 den 5. Stern
vom Himmel holen
