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AKTUELL IM BLICKPUNKT
DER WM-TITEL 2014 UND DIE FOLGEN
Franz Beckenbauer“ bezeichnete,
bleibt aber trotz der Lobeshymnen
aus der ganzen Welt auf dem Boden.
„Bescheidenheit ist ein Wesenszug,
den mir meine Mutter und mein Vater
mitgegeben haben“, sagte er der
Zeitschrift Gala und fügte hinzu:
„Ich hatte nie die Chance abzuheben.“
Dieser Wesenszug zeichnet den ge-
bürtigen Gelsenkirchener aus. Das
merkt man dem Torhüter, der mit
seinen unglaublichen Reflexen die
gegnerischen Angreifer reihenweise
entnervt, auch an. Bedächtig, aber
auch gut durchdacht kommen seine
Antworten, egal auf welche Frage.
Neuers sportliche Entwicklung se-
hen derweil viele Weggefährten und
Experten noch lange nicht am Ende.
„Das Tolle bei Manuel: Seine besten
Jahre kommen erst noch“, sagte der
ehemalige Nationaltorhüter Jens
Lehmann.
Neuer in Europa Zweiter
hinter Cristiano Ronaldo
Dann wird Manuel Neuer wohl auch
bei der Wahl zu Europas „Fußballer
des Jahres“ demnächst ganz oben
stehen. Diesmal blieb ihm Ende
August in Monaco die Krönung zum
kontinentalen Fußballkönig noch
verwehrt. Weil die Rekordzahl von
17 Toren zu Real Madrids Gewinn
der Champions-League-Trophäe
2014 die 54 Juroren offenbar stärker
beeindruckten als der Weltmeister-
Titel und die überragenden Leistun-
gen des deutschen Torhüters, wähl-
ten sie Superstar Cristiano Ronaldo
(26 Stimmen) vor Neuer (19) und
Arjen Robben (9) auf Platz eins.
„Ich bin enttäuscht, denn ich hätte
ihn ohne jeden Zweifel gewählt“,
sagte DFB-Präsident Wolfgang
Niersbach, der sich aber über die
Wahl der Wolfsburgerin Nadine
Keßler zu Europas „Fußballerin des
Jahres“ freuen durfte. Mit Martina
Müller und der Schwedin Nilla
Fischer landeten zwei weitere Spie
lerinnen des Champions-League-Siegers VfL Wolfsburg auf den
Plätzen zwei und drei.