CdN Newsletter 22 - page 39

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IN MEMORIAM
einen im thüringischen Fußball ar-
beitete. Wenige Tage nach seinem
92. Geburtstag starb „der Ele­
gante“, wie er wegen seines leicht-
füßigen Spielstils genannt wurde,
nach langer Krankheit in einem
Erfurter Pflegeheim.
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Wesentlich beteiligt an gleich drei
DDR-Titelgewinnen des ASK Vor-
wärts Berlin war HORST KOHLE,
ein Vollblutstürmer, der 1955 als
19-Jähriger von Motor Schönebeck
über SC DHFK Leipzig nach Berlin
kam. Als dribbelstarker Links­
außen und Halblinker erzielte er
in 137 Oberligaspielen 38 Tore.
Erstaunlicherweise kam er nur zu
einem A-Länderspieleinsatz, den
er 1959 im EM-Qualifikationsspiel
gegen Portugal (2:3) zudem mit ei-
nem Treffer abrundete. Vor seiner
Pensionierung war Horst Kohle bei
der Nationalen Volksarmee und
nach der Wende als Pressespre-
cher bei der Bundeswehr tätig.
Nach Auskunft seines Bruders
starb Horst „Otto“ Kohle am
20. Januar im Alter von 79 Jahren.
den beiden letzten seiner nur drei
Auswahlspiele für die DDR, ehe er
1956 mit 33 Jahren seine Spieler-
laufban beendete und danach als
wissenschaftlicher Mitarbeiter in
einem Gothaer Projektierungsbüro
sowie als Trainer bei etlichen Ver­
Schäfer, einer der Helden von Bern,
kam auch Pott von Rotweiß Zoll-
stock zum FC, für den er von 1958
bis 1970 284 Pflichtspiele bestritt.
Dabei stand der Abwehrspieler der
Kölner Meisterteams von 1962
und 1964 auch in jener denkwürdi-
gen Europapokalbegegnung 1965
mit dem FC Liverpool auf dem
Platz, als nach drei Unentschieden
(inklusive des 2:2 im Entschei-
dungsspiel) der legendäre Münz-
wurf von Rotterdam den Englän-
dern zum Weiterkommen verhalf.
Nach Ende seiner Spielerkarriere,
die zudem drei Länderspiele um-
fasste, gründete Fitz Pott eine Ge-
bäudereinigungsfirma und war als
Trainer tätig, wobei er Viktoria Köln
1978 zum Aufstieg in die Zweite
Bundesliga führte. „Mit ihm haben
wir einen ganz Großen der Klub-
Geschichte verloren, der die Tradition
mitbegründet hat, von der der FC
bis heute profitiert“ erklärte FC-
Präsident Werner Spinner, als Fritz
Pott im Alter von 75 Jahren einer
schweren Krankheit erlag.
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Ein Meistersspieler war auch
HELMUT NORDHAUS, der, wie
Retter und Pott in ihren Klubs, mit
Turbine Erfurt 1954 und 1955 eben-
falls zweimal den Titel gewann.
Und wie Erich Retter und Fritz Pott
war auch Rot-Weiß Erfurts Ehren-
spielführer eine Institution im Fuß-
ball seiner Heimatstadt, „wo es ein
größeres Fußball-Idol bis heute
nicht gegeben hat“, wie ein Chro-
nist schrieb. Vor dem Zweiten Welt-
krieg schaffte er es als 17-Jähriger
bereits in das Notizbuch Sepp
Herbergers, der ihn zu einem Lehr-
gang der Nationalmannschaft ein-
lud. Nach dem Krieg und dreijähri-
ger Gefangenschaft in Ägypten
kehrte Nordhaus über Hamburg,
wo ihm der HSV ein lukratives An-
gebot unterbreitet hatte, nach Er-
furt zurück. Dort avancierte der
Defensivorganisator in 178 Ober­
ligaspielen mit erstaunlichen 33
Toren zur Seele der Mannschaft
und zum Kapitän der DDR-Meister-
teams von 1954 und 1955. Kapitän
war Helmut Nordhaus zudem bei
HELMUT NORDHAUS
HORST KOHLE
1...,29,30,31,32,33,34,35,36,37,38 40,41,42,43,44
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