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CDN-MAGAZIN 25/2015
Uwe Seelers Jahresrückblick: „Turbulenzen statt Freude über sportliche Erfolge“
„Wolfgang Niersbach hat sehr
viel Positives für uns bewirkt.“
Der Blick zurück auf das zu Ende
gehende Jahr 2015, er ist geprägt
und getrübt von den Turbulenzen, mit
denen sich der Fußball weltweit, aber
auch national seit Monaten ausein­
ander setzen muss. Die Attentate
von Paris und die Absage unseres
Länderspiels gegen die Niederlande
in Hannover hielten uns in Atem.
Dazu gesellten sich die Schlagzeilen
bei der Berichterstattung über die
Affäre zur WM 2006. Ganz zu schwei-
gen von den Ereignissen im inter­
nationalen Fußball mit den Sperren
für Sepp Blatter und Michel Platini.
Das sportliche Geschehen in den
Stadien geriet darüber in der jün­
geren Vergangenheit stellenweise
in den Hintergrund. Ende 2014 war
dies noch ganz anders. Damals
stand die bundesweite Begeisterung
über den Gewinn des vierten Sterns
bei der WM-Endrunde in Brasilien
mit den folgenden Ehrungen und
Auszeichnungen unter anderem
durch den Bundespräsidenten im
Zentrum des Jahresrückblicks.
Und auch ein weiteres Jahr zuvor
konnten wir voller Stolz auf die Ver-
wirklichung eines großen Wunsch-
traums zurückblicken, weil es am
25. Mai 2013 in London zwischen
Bayern München und Borussia
Dortmund erstmals ein rein deut-
sches Finale in der Champions
League gegeben hatte.
Über sportliche Erfolgsmeldungen,
wie zum Beispiel die letztlich souve-
räne Art, mit der sich unsere Natio-
nalmannschaft für die EM-Endrunde
2016 in Frankreich qualifizierte,
konnten wir uns auch 2015 freuen.
Doch sie wurden überschattet von
der schwierigen Phase, in der sich
unser Fußball seit Wochen und
Monaten befindet.
Innerhalb von fünf Tagen war die
Nationalmannschaft gleich zweimal
direkt konfrontiert mit dem Terror,
der nun auch Europa erreicht hat.
Vom Terror, der uns alle heraus­
fordert. Die Attentate von Paris wäh-
rend unseres Länderspiels gegen
Frankreich haben auch mich stark
erschüttert. Die vielen Toten und
Verletzten als Opfer sind eine unfass-
bare Bilanz des Terrors. Und ich ver-
mag mir die Folgen gar nicht vorstel-
len, wenn es den Terroristen gelungen
wäre, mit ihren Sprengladungen ins
Stade de France einzudringen.
Wie die DFB-Führung mit Reinhard
Rauball und Rainer Koch, wie Jogi
Löw, Oliver Bierhoff und die Mann-
schaft mit dieser Lage umgegangen
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