CdN Magazin 25 ePaper - page 11

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STEFFEN FREUND:
Auf diese
Laufbahn bin ich schon sehr stolz,
da ich bei drei der beliebtesten
deutschen Klubs gespielt habe – und
zudem auch noch ein Angebot der
Bayern bekam, auf das ich aber nicht
einging, weil ich zu jener Zeit meinen
Vertrag mit dem BVB gerade verlän-
gert hatte. Dazu auch noch mit der
Nationalmannschaft einen großen
STEFFEN FREUND:
Ich wurde mit
17 angesprochen, meine Kollegen
auszuhorchen. Als die Lampen in
einem abgedunkelten Zimmer angin-
gen und intensiv auf mich eingeredet
wurde, lastete schon erheblicher
Druck auf mir. Ich habe ihm wider-
standen und nein gesagt. Das war
eine der wichtigsten und besten
Entscheidungen meines Lebens.
CDN-MAGAZIN:
Sie wechselten
1991 in die Bundesliga, wo Sie zwei
große und überaus beliebte Vereine
mit Ihrem kämpferischen Fußball
bereicherten: zunächst Schalke 04
(1991 – 1993), dann Borussia Dort-
mund mit tollen Erfolgen. Nach vier
Jahren in England bei Tottenham
Hotspur wurden auch noch für ein Jahr
(2003/2004) der Betzenberg und
damit der 1. FC Kaiserslautern Ihre
sportliche Heimat. Haben Sie, der
zudem zum Nationalspieler aufstieg
und 1996 den Europameistertitel im
Wembley-Stadion gegen Tschechien
miterobern half, das Gefühl, als Profi
eine wunderbare gesamtdeutsche
Karriere hinter sich zu haben?
2. Bundesliga eingereiht. Das war
damals eine sehr faire Regelung.
Der Übergang ist meines Erachtens
richtig gut verlaufen.
CDN-MAGAZIN:
Von der Bundes­
liga geträumt haben dürften Sie aber
als Nachwuchsspieler häufiger, weil
Sie daheim die Spiele am Bildschirm
verfolgen konnten. Was war denn
damals Ihr Lieblingsklub?
STEFFEN FREUND:
Heute darf ich
es ja sagen: der FC Bayern München.
Zum Glück kam ich ja nicht aus dem
„Tal der Ahnungslosen“, wo man wie
im Raum Dresden nur die DDR-Sender sehen konnte. Ich hatte das
Glück, alles schauen zu können, auch
wenn man vorsichtig sein musste.
Wenn es an der Tür klingelte, hat man
besser mal auf die DDR-Programme
umgeschaltet.
CDN-MAGAZIN:
Sie mussten zu
DDR-Zeiten politisch vorsichtig sein,
blieben aber mutig, als die Staats­
sicherheit Sie zur Mitarbeit drängen
wollte.
STEFFEN FREUND IM LAUFDUELL MIT PAUL GASCOIGNE: DEUTSCHLAND GEWINNT DAS HALBFINALE DER EURO 1996
GEGEN ENGLAND IM ELFMETERSCHIESSEN UND WIRD VIER TAGE SPÄTER EUROPAMEISTER.
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