CdN Magazin 25 ePaper - page 13

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CDN-MAGAZIN:
Sie selbst sind im
Besitz der Bundesliga-Trainerlizenz
und haben zuletzt für ein paar Jahre
in London für Tottenham als As­
sistenztrainer gearbeitet. Reizt es
Sie, Ihr Knowhow bald auch in der
Bundesliga weiterzugeben?
STEFFEN FREUND:
Meine Jahre in
London, ob als Spieler oder Trainer,
haben mir in meiner Persönlichkeits-
entwicklung sehr gut getan. Ich weiß
aber auch, dass ich in Deutschland
nach drei Jahren im Ausland bei den
Entscheidern nicht so präsent bin.
Dass ich auf dem Markt bin, kann ich
nur sagen, ohne mich anzubiedern.
Derzeit bin ich sehr viel als Experte
und Analyst für das Fernsehen, wie
zuletzt für die EM-Qualifikation bei
RTL Nitro, im Einsatz. Eine Aufgabe,
die mich genauso wie die des Trainers
reizen würde, wäre eine Tätigkeit als
Sportdirektor. Ich habe im Wandel
der Zeiten und Systeme sehr viele
Erfahrungen aufgesogen, reichlich
Erfahrungen gesammelt, bin interna-
tional vernetzt und pflege analytisch
zu denken.
Interview: Roland Zorn
STEFFEN FREUND:
Da es für
mich sportlich und finanziell sehr
gut lief, konnten wir schon nach der
ersten Schalker Spielzeit ein Haus
in Marl nahe Gelsenkirchen erwer-
ben. Weil ich über 30 Saisonspiele
in der Bundesliga bestritten hatte,
bekam ich zu meinem Grundgehalt
auch noch eine Auflaufprämie – ein
Betrag, der mir beim Hauskauf sehr
geholfen hat. Ich bin eben sehr
strukturiert und hatte immer einen
Plan, wie ich die Zeit als Profi auch
in finanzieller Hinsicht nutzen kann.
Bei jedem Vertragsgespräch war
ich dabei und konnte somit sehr
viel lernen.
CDN-MAGAZIN:
Hat es Sie über-
rascht, dass von den deutschen Welt-
meistern des Jahrgangs 2014 mit
Toni Kroos nur einer aus den neuen
Bundesländern kommt?
STEFFEN FREUND:
Nein. Es ist
eine Konsequenz der jahrelangen
Schwäche der Ost-Vereine. Die
besten Talente sind in der jüngeren
Vergangenheit in sehr jungen Jahren
schon zu westdeutschen Spitzen­
klubs abgewandert. Schade!
CDN-MAGAZIN:
Wie sind Sie und
Ihre Frau Ilka, mit der Sie als Vater
von drei Kindern im nächsten
Jahr Silberhochzeit feiern, mit den
Lebensumständen in Gelsenkirchen
nach all den Jahren in Brandenburg
klargekommen?
STEFFEN FREUND:
Ziemlich gut.
Ich bin von meinem ersten Grund­
gehalt in Höhe von monatlich rund
10.000 D-Mark ganz normal ein­
kaufen gegangen, ohne dass wir
uns Extravaganzen erlaubt hätten.
Meine Frau, damals hochschwanger,
und ich wohnten in Gelsenkirchen-
Buer in einer schönen Gegend in
einer geräumigen Penthouse-Woh-
nung im vierten Stock zur Miete.
Das war für einen Ostdeutschen
wie mich wie das Schlaraffenland.
Das erste, was ich mir in meiner
neuen Heimat geleistet habe, war
ein Paar Westschuhe für vergleichs-
weise wenig Geld. Wir haben damals
jeden Pfennig gespart, um uns so
schnell wie möglich ein eigenes
Haus leisten zu können.
CDN-MAGAZIN:
Wann war das
soweit?
FACHKUNDIG: STEFFEN FREUND ALS TV-EXPERTE
BEI DER U 21-EM IM JUNI 2015.
ENGAGIERT AM SPIELFELDRAND:
FREUND ALS TRAINER IM DFB-JUNIORENBEREICH.
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