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AKTUELL IM BLICKPUNKT
SOZIALES ENGAGEMENT VON NATIONALSPIELERN
Mehr als 30 Fußball-Stiftungen gibt es in Deutschland. Von Verbänden und Vereinen, aber
auch von Spielern. Von Franz Beckenbauer (1982), Jürgen Klinsmann (1995) und Uwe Seeler
(1996) zum Beispiel. Den drei DFB-Ehrenspielführern schlossen sich in den letzten Jahren
aktuelle Stars der Nationalmannschaft an. Heutige Weltmeister wie Philipp Lahm, Manuel
Neuer, Per Mertesacker, Lukas Podolski, Jérôme Boateng, Thomas Müller oder Sami Khedira.
Sie begründen ihr Engagement mit ihrer herausgehobenen Rolle in der Gesellschaft, die sie
verpflichte, jenen ideell und materiell zu helfen, die weniger Glück im Leben haben als sie
selbst. Ebenso glaubwürdig wie authentisch vertritt Toni Kroos sein soziales Engagement,
der mit seiner Stiftung für behinderte, schwer kranke und dem Tode nahe Kinder in Köln und
Düsseldorf Geld generiert. Eine gute Sache, der er sich mit hohem persönlichem Einsatz,
verbunden mit erheblichem Zeitaufwand, „als Herzensangelegenheit“ verpflichtet fühlt, wie
es das CdN-Interview von STEFFEN LÜDEKE zum Ausdruck bringt.
Toni Kroos und seine Stiftung: „Schreckliche Schicksale aus dem wahren Leben“
CDN-MAGAZIN:
Herr Kroos, wir
wollen mit Ihnen über Ihre Stif-
tung reden.
TONI KROOS:
Gern.
CDN-MAGAZIN:
Die Toni-Kroos-
Stiftung hilft unter anderem Fami
lien mit behinderten und schwer
kranken Kindern. Warum haben
Sie sich für diese Zielgruppe ent-
schieden?
TONI KROOS:
Ich hatte einen star-
ken inneren Antrieb, ein Gefühl, dass
ich das machen muss und möchte.
Ich glaube, dass es aus dem Be-
wusstsein entstanden ist, dass es
meiner Familie und mir extrem gut
geht. Nicht nur materiell. Wir sind
alle gesund, wir haben in vielerlei
Hinsicht großes Glück. Und ich weiß,
dass das nicht selbstverständlich ist.
Dieses Glück haben viele andere
nicht, viele andere haben im Gegen-
teil sehr viel Pech. Für mich ist es
auch ein großes Glück, dass ich durch
meinen Beruf und meine Prominenz
in der Lage bin, vielen Menschen zu
helfen, die Hilfe benötigen.
CDN-MAGAZIN:
Wie viel Toni
Kroos steckt in Ihrer Stiftung? Wie
sehr sind Sie in die Auswahl und
Begleitung der geförderten Projek-
te involviert?
TONI KROOS:
Es wird nichts über
meinen Kopf hinweg entschieden.
Ich informiere mich über alle Anfra-
gen, aber natürlich habe ich Hilfe.
Das geht logistisch gar nicht anders.
Ich habe eine Mitarbeiterin ständig
vor Ort in Deutschland. Sie ist An-
sprechpartnerin für die Familien und
sämtliche Stiftungsangelegenheiten.
Meine Frau engagiert sich daneben
auf bewundernswerte Art und Weise
für die Stiftung, sie ist da wirklich mit
ganzem Herzen dabei und investiert
viel Zeit und Energie in diese Arbeit.
Aber was die Grundsatzentscheidung
betrifft, die Frage, welcher Familie
wir helfen und wie wir helfen, da geht
nichts ohne mich. Ich informiere
„…dass ich das machen
muss und möchte“