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um den Tätigkeiten nachzugehen, die
ich für wichtig und richtig halte“.
Wenn sich erst einmal der tiefe
Schatten einigermaßen verzogen
hat, der Franz Beckenbauers Jubi
läen in diesem Sommer überlagert.
Wolfgang Tobien
als zu den Zeiten rund um die WM
2006, als ich Jahre hatte mit 330
Reisetagen. Diesen Irrsinn kann ich
mir heute gar nicht mehr vorstellen.“
Generell sei er, so betont er, „ein zu-
friedener Mensch. Das halte ich für
sehr wertvoll.“ Und so freut er sich,
„dass ich eine intakte Familie habe.
Und dass ich gesund und fit genug bin,
Ämtern verabschiedete. Nicht mehr
von innen, sondern von außen hat
Franz Beckenbauer seitdem den
Fußball im Visier.
Anders sei dieser Fußball in den ver-
gangenen Jahren geworden, hat er
von diesem Beobachtungsposten aus
festgestellt. „Noch professioneller,
auch außerhalb des Spielfelds, wo
immer mehr Menschen und Instituti-
onen mitmischen. Das Fernsehen in
erster Linie. Und auf dem Platz wird
viel schneller und intensiver mitein-
ander gespielt. Längst wird nicht
mehr so viel mit dem Ball gelaufen
wie zu meiner Zeit“, stellt er fest und
resümiert: „Nie wurde besser Fußball
gespielt als heute.“
In seinem Privatleben konzentriert
er sich an seinem Wohnort Salzburg
auf seine Familie und kümmert sich
intensiver um sein eigenes gesund-
heitliches Wohlbefinden. „Ich gehe
gerne in die Berge, unternehme Wan-
derungen, spiele Golf, mache Ski-
langlauf imWinter und Aqua-Jogging
in meinem Schwimmbad, bin also
wieder richtig in Bewegung. Anders
„Weltstar ohne Allüren und
ein ganz wertvoller Freund“
WELTMEISTER ALS TRAINER: TITELGEWINN MIT
TEAMCHEF BECKENBAUER VOR 25 JAHREN IN ITALIEN.
„SOMMERMÄRCHEN“: DER „KAISER“ ALS ZENTRALFIGUR
BEIM GELINGEN DER WM 2006 IN DEUTSCHLAND.