CdN Magazin 24 ePaper - page 11

„DER MANN MIT DER MÜTZE“: MIT DIESEM MARKENZEICHEN
WAR SCHÖN EINE MARKE IN DER FUSSBALLWELT.
überragenden Bundestrainer gespielt
zu haben, der unsere Nationalmann-
schaft in dieWeltspitze geführt und den
deutschen Fußball geprägt hat. Einer,
den ich auch heute noch vermisse.
VOGTS:
Als einen ganz feinen
Menschen. Und als einen ganz großen
Trainer. Als einen Gentleman im aller­
besten Sinn.
Interview: Wolfgang Tobien
auf die Nuss. Beispielhaft war für
mich zudem, wie er große Talente
aus den DFB-Nachwuchsteams be-
hutsam und zielstrebig an große
Aufgaben heranführte.
CDN-MAGAZIN:
Wie werden Sie
ihn über seinen 100. Geburtstag
hinaus in Erinnerung behalten?
GRABOWSKI:
Dass ich das Glück
hatte, zu meiner Zeit unter einem
zählten acht bis zehn Journalisten zum
harten Kern der Nationalmannschafts-Berichterstatter. Heute sind es rund
100. Es war eine ganz andere Zeit.
GRABOWSKI:
Trotzdem bin ich
überzeugt, dass Helmut Schön auch
in der heutigen Zeit als Trainer her-
vorragend zurechtgekommen wäre
und sich der Medienlandschaft ange-
passt hätte. Okay, Schön hat gerne in
Harmonie gelebt. Und der eine oder
andere Journalist, mit dem er nicht
klar kam, hat ihm Magenschmerzen
verursacht. Dennoch hätten ihn seine
Kompetenz, Erfahrung und seine
ganz persönliche Art auch heute zu
einem Erfolgstrainer werden lassen.
CDN-MAGAZIN:
Berti, in welcher
Hinsicht war Helmut Schön für
Ihre Aufgabe als Bundestrainer
beispielhaft und wegweisend?
VOGTS:
Mit seinem zwischen-
menschlichen Verhalten bei der
Führung der Mannschaft. Er hat nie
einen Spieler in der Öffentlichkeit
kritisiert. Unter vier Augen bekam
der eine oder andere, wenn es sein
musste, aber dennoch kräftig was
Der „Lange“, der zum Größten wurde
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