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AKTUELL IM BLICKPUNKT
FRANZ BECKENBAUERS JUBILÄEN
voller Enthusiasmus einher kam
und damit ganz Franz Beckenbauers
Naturell von Souveränität und Non-
chalance entsprach.
Franz Beckenbauer, der Fußball-Kai-
ser und Kosmopolit, genialer Libero
auf dem Spielfeld und leidenschaft­
licher Stratege auf der Trainerbank.
München, New York, Rom, Zürich,
Berlin – fünf Metropolen als wichtige
Etappenziele in Beckenbauers nun-
mehr 70-jährigem Leben. Sie stehen
für Vollbrachtes. Sie symbolisieren
aber auch die Unabhängigkeit eines
Weltbürgers, der nicht verharrt im
Augenblick, sondern sich so frei fühlt
und so frei ist, stets zu neuen Ufern
aufzubrechen.
Die Freiheit, die er meint, die nahm
sich der Mann, der Zeit seines Lebens
Menschen jeglicher Couleur mit einer
selbstverständlichen Herzlichkeit
und Leichtigkeit begegnet, welche die
dahinter stehende Selbstdisziplin
und das Arbeitsethos nicht spürbar
und erkennbar werden lassen, diese
Freiheit nahm er sich, als er sich vor
vier Jahren aus allen offiziellen
nur denkbaren Klubwettbewerben, in
New York bei Cosmos seine großartige
Spielerkarriere beendete. So war es
in Rom, als er nach dem Endspiel der
WM 1990 in Italien sein letztes Spiel
als Teamchef hinter sich gebracht
hatte und nun auch in der Trainer-
Rolle als Weltmeister bejubelt wurde.
So war es am 6. Juli 2000 in Zürich,
als es „beim schönsten und glück-
lichsten Moment in meinem Leben
mit dem Fußball hieß ,And the winner
is ... Deutschland‘ und wir damit den
Zuschlag für die WM 2006 erhielten“.
Und Beifall umrauscht war schließ-
lich das Ende der 18. Fußball-WM,
als am 9. Juli 2006 mit dem Endspiel
in Berlin die größte Mission seines
Lebens ausklang.
„Wir wollten, dass die Menschen da-
nach sagten, ihr seid gute Gastgeber
gewesen“, lautete sein Wunsch. Die-
ser war, zahllose Dankschreiben aus
aller Welt bestätigten es, eindrucks-
voll in Erfüllung gegangen. Dank-
schreiben für ein Festival des Welt-
fußballs, das als unbeschwertes
Sommerfest fröhlich, friedlich und
habe, meine TV-Tätigkeit bei Sky, das
alles hat mit Fußball zu tun. Ich
freue mich, dass ich noch immer die
Möglichkeit habe, auch im Fernsehen
als Experte bei Sky, mich einzubringen
und zu betätigen rund um den Fußball.“
VorzehnJahren,anseinem60.Geburts­
tag, war er, wie man so sagt, noch
„voll im Geschäft“. Als Präsident des
Organisationskomitees für die Welt-
meisterschaft 2006 in Deutschland
hatte er damals einen fünfteiligen
Gratulationsmarathon zu bewältigen.
Bei der FIFA im marokkanischen
Marrakesch, beim Freistaat Bayern,
bei der Stadt München, beimFC Bayern
und beim ZDF. Ein Jahr später erlebte
Beckenbauer dann bei der WM im
eigenen Land, auch in seiner per­
sönlichen Wertung, den Höhepunkt
seiner außergewöhnlichen Karriere.
Wobei einmal mehr deutlich wurde:
Wann immer Franz Beckenbauer eine
Aufgabe übernommen und zu Ende
gebracht hatte, waren ihm Bewunde-
rung und Applaus gewiss. So war es
1983, als er, Weltmeister 1974, Europa­
meister 1972 und Gewinner in allen
VOR 50 JAHREN: BECKENBAUER IN SEINEM ERSTEN
LÄNDERSPIEL IM SEPTEMBER 1965 GEGEN SCHWEDEN.
WELTMEISTER ALS SPIELER: DEUTSCHLAND WIRD 1974
IM EIGENEN LAND ZUM ZWEITEN MAL WELTMEISTER.
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