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AKTUELL IM BLICKPUNKT
ABSCHIEDSSPIEL TORSTEN FRINGS
Mit vielen Toren und großen Emotionen hat Torsten Frings
seine aktive Karriere am 7. September 2013 endgültig
beendet. „Ich bin überwältigt“, sagte der sichtlich bewegte
frühere Nationalspieler und Vizeweltmeister von 2002
nach seiner Auswechslung im Abschiedsspiel zwischen
den Werder All-Stars und Frings & Friends (9:7) vor
40.000 Zuschauern im ausverkauften Bremer Weserstadion.
16 Tore
und große
Emotionen
Viel Prominenz beim Abschiedsspiel von Torsten Frings
„Hey Papa, jetzt ist Schluss“, forderte
seine Tochter Lena-Alina Frings via
Stadionmikrofon, ihre Schwester
Lisa-Katharina ergänzte unmiss
verständlich: „Es wird Zeit, dass du
runterkommst.“ Und weil 40.000
Zuschauer Ohrenzeugen dieser ulti-
mativen Aufforderungen geworden
waren, hatte Vater Torsten keine
Wahl. In einem kleinen Lichtkegel
drehte das Trio Arm in Arm eine
Ehrenrunde durch die abgedunkelte
Arena, und nicht nur bei so manchem
Besucher wurden die Augen feucht.
Für viele Fans von Werder Bremen
war das Farewell des 79-maligen
Nationalspielers im ausverkauften
Weserstadion mehr als das Ende
einer großen Spielerkarriere. Elf
Jahre lang prägte Frings zunächst
als Mittelfeldspieler, später auch als
Kapitän, die erfolgreichste Dekade
der grün-weißen Vereinsgeschichte.
Johan Micoud, Diego, Ailton, Naldo,
Dieter Eilts, Marco Bode, Frank Bau-
mann, Tim Borowski, Fabian Ernst –
sie alle bewirkten nostalgische Ge-
fühle beim hanseatischen Publikum.
Mit ihnen sorgten weitere ehemalige
Weggefährten wie der deutsche Re-
kordnationalspieler Lothar Matthäus,
der langjährige Nationalmanschafts-
Kapitän Michael Ballack oder For-
mel-1-Rekordweltmeister Michael
Schumacher für ein Fußball-Festival.
Und über allem: Thomas Schaaf.
119 Tage nach seiner Trennung vom
SV Werder betrat der Coach, mehr
als 14 Jahre lang Cheftrainer an der
Weser, seine alte Wirkungsstätte –
gelöst wie ganz, ganz selten und
gefeiert wie kaum zuvor. „Es war ein
Abend, wie er so noch nicht statt
gefunden hat und den es in Bremen
noch nicht gab. Aber Torsten hat ihn
absolut verdient“, sagte der 52-Jährige.
Der WM-Teilnehmer von 2002 und
2006 absolvierte 402 Bundesliga
spiele für Werder Bremen, Borussia
Dortmund und Bayern München.
Danach spielte er noch für den FC
Toronto in der nordamerikanischen
Profiliga. Der 36-Jährige ist aktuell
Co-Trainer von Werders U23-Mann-
schaft und will in Kürze seinen
Trainerschein machen.
Michael Ballack macht sich keine
Sorgen um die Zukunft seines lang-
jährigen Kumpels: „Man braucht ein
bisschen Zeit zur Neuorientierung,
ich spreche da aus Erfahrung. Aber
Torsten wird den für ihn richtigen
Weg wählen.“
