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Fußball des 21. Jahrhunderts starke
Persönlichkeiten mit Führungsquali
täten wie beispielsweise Michael Bal-
lack unverzichtbar. Und: Um die tak
tischen „Kaputtmacher“ des Spiels zu
überlisten, sind Spielwitz, technische
Brillanz, Übersicht und Tordrang – bei-
spielsweise die eines Thomas Häßler,
Andy Möller, Bernd Schneider, Mario
Götze oder Mesut Özil – gefragt wie eh
und je. Allerdings nicht mehr wie einst
mit klar abgestimmten Besetzungs-
schemata unter dem Kommando des
einsamen Strategen auf dem Feld
herrenhügel, sondern viel mehr als ein
Spiel ohne Grenzen für jeden einzelnen
im Offensivbereich des Mittelfelds.
Wolfgang Tobien
auf dieser Königsposition im früheren
DDR-Fußball mit ihren Schlüssel
figuren ausgesehen hat.
Wie immer sich das strategische
Zahlenwerk im modernen Fußball
darstellt, ob 4-3-3, 4-5-1, 4-2-3-1
oder 4-4-2, ob mit Raute oder Dop-
pelsechs – das Mittelfeld ist keine
Durchgangsregion mehr, in dem die
absolute Zentralfigur die Weichen
stellt. Stattdessen ist dort eine
Gruppe multifunktionaler Akteure
permanent in Bewegung und treibt das
Spiel mit fliegenden Positionswech-
seln und immer effektvolleren „flan
kierenden“ Maßnahmen nach vorne.
Dennoch sind und bleiben auch im
schrittweise Wandel der taktischen
Systeme während der vergangenen
drei Jahrzehnte, die den „schlei
chendenTodaufdemFeldherrenhügel
bewirkte.“ So Bernd Nickel, der her-
vorragende Spielmacher des groß
artigen Offensivfußballs der Frank-
furter Eintracht während der 70er-
und anfänglichen 80er-Jahre, zum
leisen Ausklang am Dirigentenpult.
Auf den folgenden Seiten analysiert
Roland Zorn, der langjährige Fußball-
chef der FAZ die Entwicklung im
zentralen offensiven Mittelfeld, erin-
nert der preisgekrönte Journalist
Oskar Beck an den Mythos und Zau-
ber der einstigen großen „Zehner“
und beschreibt Willy Seliger, wie es
„MEISTER DES TÖDLICHEN PASSES“:
UWE BEIN IM JAHR 1993.
TECHNISCHE BRILLANZ, ÜBERSICHT
UND TORDRANG: MARIO GÖTZE.
