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AKTUELL IM BLICKPUNKT
NATIONALSPIELER BETREIBEN FUSSBALLSCHULEN
Sie waren selbst ganz oben in ihrem Traumberuf: als Nationalspieler und Fußballprofis.
Denen, die ihnen nacheiferten, dienten sie als leuchtende Beispiele für Karrieren mit Gipfel-
perspektive. Inzwischen sind diese Meister ihres Sports wieder da angekommen, wo auch
für sie alles begann: an der Basis, bei den Kindern, in der Grundschule des Fußballs, wo sich
die Begeisterung für das beliebteste Ballspiel der Welt noch austoben darf. In den Fußball-
schulen, die in unterschiedlicher Ausprägung bundesweit immer stärkeren Zulauf finden.
Nationalspieler als Basisbotschafter für Freude und Erfolg in immer mehr Fußballschulen
Wenn eine Vorlage nicht irgendwo,
sondern bei einem Mitspieler ankom-
men, ein Dribbling nicht versanden,
sondern Räume öffnen und ein Tor-
schuss nicht übers Tor fliegen, son-
dern im Tor landen soll, dann leisten
sie gern und vor allem kompetente
Hilfestellung. Karl-Heinz Körbel zum
Beispiel, mit 602 Punktspielen der
Rekordmann der Bundesliga und
deshalb nicht nur eine Legende von
Eintracht Frankfurt.
Oder Frank Mill und Karl-Heinz Riedle,
Weltmeister 1990 und zu ihrer Zeit
zur Elite der deutschen Premium-
stürmer zählend, und Dieter Eilts, der
Bremer Europameister von 1996.
Auch Uwe Bein, Weltmeister 1990
und einer der besten Spielmacher der
Bundesliga-Historie, Klaus Fischer,
der frühere Schalker Nationalspieler
und Angreifer par excellence in den
70er-Jahren, oder Ralf Hauptmann,
der für die DDR-Auswahl antrat und
in der Bundesliga für seinen Heimat-
verein Dynamo Dresden und den
1. FC Köln aktiv war, und viele andere
mehr. Als Leiter von Fußballschulen,
die in den zurückliegenden Sommer-
ferien Hochkonjunktur hatten, teils
aber auch ganzjährig geöffnet sind.
Die hochdekorierten Musterprofis
bringen den lieben Kleinen und den
schon etwas älteren Jungen und
Mädchen zwischen sechs und fünf-
zehn Jahren die Kunst des richtigen
Umgangs mit dem Ball bei. Und ver-
gessen dabei an der Schnittstelle
zwischen Kinderspiel und Jugend
fußball nie, dass der Fußball zu-
nächst einmal allen, die ihm hinter-
herjagen, Spaß machen soll. Wäre
dem nicht so, blieben die Fußball-
schulen der Größen von gestern
vermutlich leer und leblos.
Davon aber kann beim Blick auf die
vielfältigen, jahrgangsgerechten
Angebote der Fußballcamps unter
prominenter Regie keine Rede sein.
Karl-Heinz Körbel, der sechs Länder-
spiele bestritt, spricht von „4.000 bis
5.000 Kindern pro Jahr, die zu uns
kommen“. Der 60 Jahre alte Gründer
der überaus erfolgreichen Eintracht
Frankfurt-Fußballschule, die seit
2001 im Rhein-Main-Gebiet blüht
und gedeiht, sagt: „Wir sind komplett
ausgebucht und haben jedes Jahr
Wartelisten.“
Um den Schülerstau bestmöglich
aufzulösen, expandiert Körbels Fuß-
ballunternehmen, gestützt von einer
effektiven Administration und Trai-
nern mit Nationalmannschafts- wie
Eintracht-Vergangenheit. „Wir wollen
im nächsten Jahr parallel zu dem,
was wir in Frankfurt an der Commerz
bank-Arena machen, in 15 Vereinen
im Umland durchführen.“ In einem
Radius von 100 Kilometern rund um
Frankfurt wollen Körbel und sein
Bein, Riedle, Mill & Co.:
Die Fußball-Spaßmacher