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AKTUELL IM BLICKPUNKT
FUSSBALL-WM IN BRASILIEN
Uwe Seeler, Hamburg und der Fußball: drei Größen, von denen eine nie ohne die anderen vor-
stellbar war. Seeler und die Fußball-WM – auch dies ist eine Verbindung der besonderen Art.
Speziell an die letzte seiner vier WM-Endrunden, als die deutsche Mannschaft in der Höhe und
Hitze von Mexiko mit viel Applaus ausschied und Seeler seine Karriere als Nationalspieler hoch
erhobenen Hauptes beenden konnte, hat der DFB-Ehrenspielführer bemerkenswerte Erinnerungen.
Raus mit Applaus:
Uwe Seeler und das Ende seiner großen Karriere bei der WM 1970 in Mexiko
Viermal hat Uwe Seeler an einer
WM-Endrunde teilgenommen und
dabei 21 Spiele absolviert. Mit zwei
erstaunlichen Bestleistungen. Der
einstige Mittelstürmer ist mit Aus-
nahme des großen Pelé der einzige
Spieler, der sich bei vier WM-Tur­
nieren in die Torschützenliste ein­
tragen konnte. Und: Er war der erste
Spieler mit mehr als 20 WM-End­
rundenspielen, ehe er 1998 von
Lothar Matthäus auf dieser Spitzen-
position abgelöst wurde.
Ein Ziel, das höchste, hat der Ham-
burger, der wie kaum ein anderer
Verantwortungsgefühl und bei­
spielhafte Berufsauffassung auf dem
Spielfeld vorlebte, bei seinen vier
Anläufen zum WM-Thron jedoch nie
erreicht: den Titel des Weltmeisters.
So wird der einstige Strafraumheld
demnächst mit etwas Wehmut
lateinamerikanischen Boden betre-
ten. Hier hatte er sich 1970, ein paar
tausend Kilometer weiter nördlich
auf der anderen Seite des Äquators
in Mexiko, mit 33 Jahren ein letztes
Mal der großen Herausforderung
einer WM gestellt. Als „hängende
Spitze“ hinter Gerd Müller im deut-
schen Angriff, so hatte ihn Bundes-
trainer Helmut Schön zum Comeback
überredet, nachdem Seeler 1968
als Nationalspieler schon zurückge-
treten war.
Wegen der Höhe und der noch grö­
ßeren Hitze waren die äußeren
Umstände noch schlimmer als sie es
diesmal in Brasilien sein werden. „50
Grad waren es, als unsere Spiele mit-
tags um 12 Uhr angepfiffen wurden.
Für mich war es zudem ganz beson-
ders schwierig, weil ich die täglichen
Übungseinheiten wegen meiner hohen
Empfindlichkeit gegen die Sonnen-
strahlung sogar im Trainingsanzug
absolvieren musste“, erinnert er sich.
Die Hitze,
die Höhe und ein
Unverwüstlicher
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