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AKTUELL IM BLICKPUNKT
FUSSBALL-WM IN BRASILIEN
Irrtum, Miroslav Klose! Der Stürmer lag weit daneben, als er im Rahmen der WM 2010 in
Südafrika zu seiner Zukunft Folgendes äußerte: „Ich gehe davon aus, dass es meine letzte
WM ist. Ich will zwar so lange wie möglich spielen. Aber dass ich 2014 noch dabei bin, das
ist doch wenig wahrscheinlich.“ Eine erfreuliche Fehleinschätzung der Wahrscheinlich-
keiten. Inzwischen wissen Experten, dass einige Naturgesetze für den Stürmer nicht gelten:
Andere werden älter, Klose wird besser.
Raus mit Applaus:
Miro Klose hat nach drei WM-Turnieren mit 14 Toren weiterhin Großes vor
Selbstverständlich war Miro Klose
vier Jahre später wieder dabei, als
Bundestrainer Joachim Löw am
8. Mai 2014 in Frankfurt am Main den
erweiterten Kader für die WM 2014
präsentierte. Und angesprochen auf
den Angreifer von Lazio Rom, hat
der Bundestrainer eine Qualität
offenbart, die er sonst öffentlich nur
sehr selten zeigt: seinen Humor.
Neben Klose ging es um das Campo
Bahia, um die Baustelle, um die von
manchen geäußerte Sorge, das
Teamquartier der Nationalmann-
schaft könne nicht rechtzeitig fertig
werden. Miro Klose sei schon des­
wegen unverzichtbar, weil er als ge-
lernter Zimmermann bei der Fertig-
stellung der Bauvorhaben helfen
könne, sagte Löw. „Er ist ein guter
Handwerker. Er kann sicher in den
Zimmern auch mal einen Nagel
reinhauen.“ Ein Scherz, wie gesagt.
Hinter dem Humor steht, dass der
35-Jährige nach wie vor unver­
zichtbar ist. Mehr als jeder andere
Spieler gehört Klose zum Inventar
der Nationalmannschaft. Seit 13
Jahren stürmt der Stürmer bereits
für Deutschland. In Brasilien erlebt
Klose seine vierte Weltmeister-
schaft. Schon 2002 war Klose dabei,
damals ging sein Stern auf der Welt-
bühne des Fußballs in Asien auf.
Wenn er heute zurückblickt auf sein
erstes Turnier, erscheinen vor seinem
geistigen Auge viele schöne Augen-
blicke, Momente und Begegnungen.
Die höfliche Zurückhaltung der Men-
schen hat ihm gefallen, die fremde
Welt in Asien war ihm nah. Vom
ersten Tag an hat er sich in Japan
und Südkorea wohlgefühlt. Und auch
sportlich hat vieles von dem funk­
tioniert, was der Stürmer sich vor­
genommen hatte. Wenn auch die
Krönung ausgeblieben ist, stand
und steht unter dem Strich: raus mit
Applaus.
Die WM in Japan und Südkorea endete
mit der Finalniederlage in Yokohama.
Begonnen hatte sie mit einem Salto
in Sapporo. Seine WM-Premiere war
ein Paukenschlag. Wie zuvor in den
Das soll noch nicht
alles gewesen sein
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