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Und der fünfte Sohn, der 19-jährige
Paul, tritt in die Fußballstapfen des
Vaters, hat einen Vertrag beim VfL
Wolfsburg, trainiert schon bei den
Profis mit. Heißt der tatsächlich
Paul? „Ja, meine Frau hat gesagt,
kommt noch ein Sohn, dann nennen
wir ihn wirklich Paul, nach dem alle
anderen natürlich immer wie der
Vater gerufen wurden. Oft wusste
ich nicht, wer gemeint war“, so der
Senior.
Dass Wolfgang Seguin die Auf-
tritte seines Sohnes live verfolgt,
versteht sich von selbst. Doch auch
zu den Spielen des Regionalligisten
1. FC Magdeburg fährt er ständig.
„Mein Herz schlägt noch immer
Blau-Weiß. Und wenn die Jungs
immer so spielen wie kürzlich im
DFB-Pokal gegen Leverkusen,
dann steigen sie auch auf. Das ist
nur eine Kopfsache.“ Der Kopf, bei
„Paule“ war er immer klar und auf
Erfolg ausgerichtet.
Jürgen Nöldner
von diesem Freund gründete er eine
Firma. Unterstützung fand er bei
seiner Frau Kerstin, die noch heute in
einer Berufsschule in Stendal als
Lehrerin für Sport und Sozialkunde
arbeitet. „Sie sagte immer, mach wei-
ter, du bist doch ein Putzteufel. Damit
hatte sie Recht, denn bei mir durfte
nie eine Zeitung oder ein Stück
Papier schief herumliegen, das
machte mich fuchtig. Inzwischen stört
mich das bei den Enkeln nicht mehr.“
Heute beschäftigt die SK Glas- und
Gebäudereinigung Seguin GmbH
400 Mitarbeiter mit Stützpunkten in
den alten und neuen Bundesländern.
„Sauber und korrekt, immer eine
glänzende Idee“, so lautet der
Werbeslogan. Wolfgang Seguin hat
sich aus dem operativen Geschäft
zurückgezogen. „Die Jugend ist dran,
aber ich stehe mit Rat und Tat zur
Seite, wenn ich gefragt werde.“ Die
Söhne Norman und Maik leiten die
Firma als gleichberechtigte Ge-
schäftsführer, Sohn Timmy ist dort
Objektleiter, Sohn Marcel ist Lehrer.
in der DDR-Elf im Mai 1972 gegen
Uruguay (1:0), weitere 20 Länder-
spiele folgten. Bei Olympia 1972 ge-
wann er die Bronzemedaille. Bei der
WM-Endrunde kam er im zweiten
Spiel gegen Chile in Berlin (1:1) zum
Einsatz.
Nach dem Ende seiner aktiven Lauf-
bahn 1981 wurde der gelernte Ma-
schinenbau-Ingenieur von seinem
Betrieb, dem SKET Magdeburg, als
hauptamtlicher Sektionsleiter Fuß-
ball bei Motor Mitte Magdeburg frei-
gestellt, wirkte als Spielertrainer
und schulte den Nachwuchs. 1985
holte ihn der 1. FC Magdeburg zurück
als Mannschaftsleiter. Mit seinem
Namen als Magdeburger Idol öffnete
er viele Türen.
Doch mit der Wende musste auch
er sich umorientieren. Durch einen
guten Freund in Verden an der Aller
kam er mit dem Glas- und Gebäude­
reinigungsgeschäft in Kontakt. Nach
der Umschulung zum Glasreiniger
und mit 50.000 Mark Fremdkapital
EUROPACUP-FINALE 1974: SEGUIN IM ZWEIKAMPF
MIT KARL-HEINZ SCHNELLINGER.
INTERVIEW IN GELSENKIRCHEN:
JÜRGEN NÖLDNER IM GESPRÄCH
MIT WOLFGANG SEGUIN.
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