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So schnürt der frühere National
spieler, der zwischen August 2006
und Februar 2008 neun A-Länder-
spiele bestritt, nun seine Schuhe für
Mumbai City. 70.000 Zuschauer ver-
folgten das Eröffnungsspiel bei
Atletico de Kalkutta, das Friedrichs
Elf mit 0:3 verlor. „Der Rahmen war
ganz toll“, sagt er, „die Eröffnungs
feier und die Stimmung waren super.“
Kein Wunder: Die Macher der neuen
Liga – der Industrielle Mukesh
Ambani, Vorstandsvorsitzender eines
Petrochemie-Giganten und reichster
Mann des Landes, der US-Vermark-
tungsriese IMG und der australische
Medien-Mogul Rupert Murdoch –
ziehen alle Register. Indiens Cricket-
legende Sachin Tendulkar ließ sich
vor den neuen Karren spannen und
kaufte sich den Kerala Blasters FC
aus seiner Heimatstadt Kochi für
rund eine Viertelmillion Dollar. Auch
Stars der einheimischen Bollywood-
Filmindustrie wie Friedrichs neuer
Vereinsboss Ranbir Kapoor stiegen
ein in das Geschäft, das in den
nächsten zehn Jahren Millionen
gewinne abwerfen soll.
Europäische Spitzenvereine wie der
aktuelle spanische Meister Atletico
Madrid oder der AC Florenz des
deutschen Nationalstürmers Mario
Gomez haben Partnerschaften mit
ISL-Klubs abgeschlossen; sie helfen
bei der Suche nach einheimischen
Talenten und bei deren Ausbildung
und hoffen im Gegenzug, einen noch
kaum erschlossenen Markt vor dem
Auftauchen der üblichen Verdächtigen
wie Manchester United, Real Madrid
oder Bayern München zu erobern.
Nur etwas mehr als zwei Monate
dauert die erste Saison der nach dem
Lizenzmodell der US-Profiligen als
„geschlossene Gesellschaft“ konzi-
pierten ISL; nach der Hauptrunde
und einer Play-off-Runde der ersten
Vier steigt schon im Dezember das
Finale. „Es geht hier um Fußball,
nicht um die Show“, erklärt del Piero
nach seinen ersten Auftritten in
Indien. Vor allem aber geht es natür-
lich um eins – um jede Menge Geld.
Harald Kaiser
IN DER INDISCHEN LIGA AM BALL: ITALIENS WELTMEISTER ALESSANDRO
DEL PIERO (OBEN) UND EX-NATIONALSPIELER MANUEL FRIEDRICH (UNTEN).
FARBENFROHES FEST: SAISONSTART DER INDISCHEN SUPER LEAGUE.
