CdN Newsletter 22 - page 27

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nover 96, einer Traditionself, in der
sich die Oldies fit halten, freuten sie
sich über den prominenten Neuzu-
gang. Dort spielte er und machte
Bekanntschaft mit einem gewissen
Biniam Hadera, seines Zeichens ein
Trainer, der den OSV Hannover be-
treut, den einstigen Zweitligisten, der
in die Landesliga abgerutscht ist.
Hadera brauchte keine allzu große
Überredungskunst, um dem Mitspie-
ler eine andere Variante schmackhaft
zu machen. Fabian könnte doch, so
der Plan, für den OSV unter Wett-
kampfbedingungen kicken.
Ein Leben ohne Fußball
ist für ihn ohne Sinn
Gesagt, getan. Ernst war sofort­
Feuer und Flamme. Für ihn macht ein
Leben ohne Fußball keinen Sinn, wie
er mal verriet. Somit stimmte er zu
und entschied sich für die Rückkehr
auf den „Roten Rasen“. In der Vorbe-
reitung absolvierte die OSV-Truppe
schließlich die meisten Übungsein-
Andere Angebote aus der Bundesliga
interessierten ihn dagegen nicht. „Es
gab Anfragen aus Stuttgart und
Augsburg, die nicht vertieft worden
sind.“ Woanders, da wollte Ernst, der
noch locker ein bis zwei Jahre im
Profibereich sein Geld hätte verdie-
nen können, nicht mehr hin. „Irgend-
wo in einem Team zu spielen, zu dem
ich keine emotionale Bindung habe,
das hätte mir keinen Spaß gemacht“,
erläutert der Mittelfeldspieler.
Für ihn stand fest, „dass ich jetzt erst
mal Pause mache.“ So genau wisse er
noch nicht, wo die Reise hingehe,
sagte Ernst nach seiner Heimkehr.
„Einige Ideen habe ich schon im Kopf.
Am besten kenne ich mich im Fußball
aus. Vielleicht mache ich in diesem
Bereich etwas.“ Natürlich zielte der
Ex-Profi, der 306 Bundesliga-Spiele
bestritten hat, damit auf seine beruf-
liche Zukunft.
Dass er weiter kicken werde, stand
ohnehin fest. Bei der U32 von Han­
dem er nach Deutschland zurück­
gekehrt war, seien ganz allein aus-
schlaggebend dafür gewesen.
Also kam er zurück nach Hannover, in
seine Heimatstadt. Hier soll von nun
an der Lebensmittelpunkt sein, sagt
der zweifache Familienvater, dessen
fünfjähriger Sohn inzwischen in die
Schule gekommen ist. Insgeheim
mag er davon geträumt haben, dass
96, der Erstligist am Ort, der Verein,
in dem er groß geworden ist, sich
für ihn interessiert hätte. Als Jörg
Schmadtke noch die „Roten“, wie der
Klub im Volksmund heißt, managte,
gab es lose Kontakte.
Doch Schmadtke arbeitet nun in
Köln. Als Ernst auf dem Markt war,
haben sich die Nachfolger nicht ge-
meldet, wie er mit einem Bedauern in
der Stimme feststellt. Eine Rückkehr
zu 96 hätte er sich vorstellen können.
Es wäre ideal gewesen, so seine
Karriere ausklingen zu lassen, sie dort
zu beenden, wo sie begonnen hat.
„MACHT DEN UNTERSCHIED AUS“:
EX-NATIONALSPIELER FABIAN ERNST
KICKT FÜR DEN OSV HANNOVER
IN DER LANDESLIGA.
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36,37,...44
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