CdN Newsletter 22 - page 25

es im nationalen und internationalen
Klubfußball zu gewinnen gibt, bei
der WM in Brasilien seinen beruf­
lichen Ausstand. Die 0:1-Nieder-
lage nach Verlängerung gegen den
späteren Finalisten Argentinien im
Achtelfinale war unglücklich. Sie
änderte aber nichts daran, dass
Hitzfeld als einer der im deutschen
Sprachraum gefeierten Gewinner
dieser WM abtrat.
Die Tür für Hitzfeld war
sperrangelweit offen
Dass sich Löws südbadischer Lands-
mann seinen Traum von einem Enga-
gement als Nationaltrainer erfüllen
konnte, hatte vielleicht auch mit dem
zweiten Platz der deutschen Natio-
nalmannschaft bei der EM 2008 in
Österreich und der Schweiz zu tun.
Danach war für die daheim schon in
den Gruppenspielen ausgeschiede-
nen Schweizer die Zeit reif, einen
großen deutschen Kollegen als
Nachfolger des wackeren Jakob
„Köbi“ Kuhn zu verpflichten. Die Tür
für einen attraktiven Arbeitsplatz als
Nationaltrainer im Ausland stand für
den namhaften Erfolgscoach aus
Deutschland jedenfalls sperrangel-
weit offen.
Roland Zorn
2011), engagiert sicherlich auch
unter dem Eindruck gelungener
deutscher WM-Missionen im Vorfeld,
Erfolg hatte und derzeit in Singapur
als Verbandstrainer gebraucht wird.
Den Weg von innen nach außen ist
zudem Jürgen Klinsmann gegangen,
der den Deutschen bei der Welt­
meisterschaft 2006 als Bundes­
trainer zu einer neuen Hoch- und
Aufbruchstimmung verholfen hatte,
und nun als Verbandstrainer der
Amerikaner eine vielversprechende
Projekt- und Aufbauarbeit leistet.
Umgekehrt machte sein ehemaliger
Assistent Joachim Löw über das
Ausland mit Trainerstationen in der
Türkei und Österreich in Deutschland
ganz groß Karriere. Der WM-Triumph
2014, der vierte Stern in der taghell
leuchtenden DFB-Erfolgsgeschichte,
war das Meisterstück des Bundes-
trainers. Mag sein, dass er seine
Fußballlehrer-Laufbahn irgendwann
einmal mit Applaus in der von ihm
so geschätzten Schweiz, wo seine
Trainerlaufbahn beim FC Frauenfeld
1994 begann, ausklingen lässt.
Als Cheftrainer der schweizerischen
„Nati“ gab Ottmar Hitzfeld, der mit
Borussia Dortmund und Bayern
München alles gewonnen hat, was
bestes Team des nord- und mittel-
amerikanischen Dachverbandes
(Concacaf), so qualifizierte er sich
mit den Socceroos für die WM 2014
und wurde dann doch nach zwei deut-
lichen Testspielniederlagen gegen
Frankreich und Brasilien entlassen.
Mag sein, dass das starke Auftreten
der Deutschen während der WM
2010 in Südafrika auch Weltmeister
Lothar Matthäus noch einmal zu
einem Job als Nationaltrainer ver­
holfen hat. Der Rekordnationalspie-
ler, Kapitän des WM-Champions von
1990, übernahm 2010 für ein Jahr die
international abgerutschten Bulga-
ren – mit weniger Fortüne als sechs
Jahre vorher die Ungarn, die er mit
seinem Fachwissen und Engagement
ein bisschen besser gemacht hatte.
Matthäus gehört zu den deutschen
Fußballhelden, die im Ausland ihr
Glück suchen und finden mussten.
Wie auch Bernd Schuster, der Euro-
pameister von 1980, der in Spanien
als Spieler beim FC Barcelona, Real
und Atlético Madrid eine Größe war
und mit Real zudem als Trainer 2008
Meister wurde. Oder Bernd Stange,
der von 1983 bis 1988 die DDR-Aus-
wahl trainierte, im Irak (2002 bis
2004) und in Weißrussland (2007 bis
TRAININGSLAGER 2003 IN OBERSTAUFEN: DER EHEMALIGE DDR-AUSWAHLTRAINER
BERND STANGE BETREUTE VON 2002 BIS 2004 DIE NATIONALMANNSCHAFT DES IRAK.
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